Lange war es in Sachen Coronazahlen im östlichsten Teil des Landkreises Waldshut recht ruhig. In den vergangenen Wochen stiegen die Zahlen in Jestetten allerdings rapide an. Am 11. Januar meldet das Landratsamt Waldshut 102 Genesene und noch 36 aktive Infektionen. Viele Gerüchte kamen in den vergangenen Tagen auf. Doch wie stark war und ist das Kreispflegeheim in Jestetten tatsächlich betroffen? Wir haben nachgefragt. Hier die Antworten des Landratsamts Waldshut:

Wurde das Pflegeheim ganz oder teilweise evakuiert?

Nein. Susanna Heim, Sprecherin des Landratsamts Waldshut, erklärt: „Es wurden keine Bewohner evakuiert, vielmehr handelt es sich hierbei um die sogenannte Kohortierung.“ Eine Schutzmaßnahme, die schnellstmöglich ergriffen werden soll, damit die Weiterverbreitung des Coronavirus verhindert wird. Das bedeutet, dass infizierte Personen gemeinsam auf eine Station verlegt werden, wie Sprecherin Heim erläutert. Sie ergänzt: „Außerdem mussten Bewohner als Patienten in die Klinik verlegt werden. Eine andersweitige Unterbringung außerhalb des Heims erfolgte jedoch nicht. Die Kohortierung fand innerhalb des Heims statt.

War die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner in Gefahr?

„Die Personalsituation war zweitweise angespannt. Viele Pflegekräfte sind über ihre Grenzen hinausgegangen und haben Enormes geleistet“, beschreibt Susanna Heim. Die gute pflegerische Versorgung der Bewohner sei daher immer gewährleistet gewesen und sämtliche Schutzmaßnahmen hätten umgesetzt werden können. „Die Versorgung der Bewohner hatte und hat oberste Priorität“, so die Landratsamtssprecherin.

Wie viele Bewohner sind im Jestetter Heim gestorben?

Genaue Zahlen liegen für das Kreispflegeheim werden vom Landratsamt nicht kommuniziert. „Wir haben auch bei den anderen betroffenen Heimen nicht die Todesfälle pro Heim publiziert – da wir einer Stigmatisierung vorbeugen wollen“, erläutert Susanna Heim. Sie erklärt dazu: „Die Situation ist für die Angehörigen und die Pflegekräfte schon schwer genug. Wir kommunizieren die Gesamtzahl der Todesfälle in Heimen.“ Demnach sind seit Beginn der Pandemie 68 Menschen aus Alten-und Pflegeheimen verstorben (Stand 11. Januar).

Wie stellt sich die Lage derzeit im Kreispflegeheim dar?

Laut Susanna Heim hat sich die Situation leicht gebessert. In Jestetten sind laut Landratsamt mit Stand 11. Januar derzeit noch 19 Heimbewohner infiziert, 18 sind wieder genesen. „Es bestehen Anzeichen, dass das Schlimmste überstanden ist, dennoch ist es zu früh für eine Entwarnung“, so Heim.

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