Der Umzug des Polizeireviers ist einen großen Schritt weiter. Es scheint sicher, dass Polizei und die Außenstelle des Regierungspräsidiums (RP) auf das Gelände der Straßenmeisterei im Industriegebiet Trottäcker umziehen. Es soll dort neu gebaut werden. Beide Behörden sind derzeit in dem denkmalgeschützten Gebäuderiegel am Rathausplatz untergebracht – Mitte in der Fußgängerzone, was vor allem für die Polizei gerade bei Einsatzfahrten ein Hindernis ist.

Das Gebäude, in dem derzeit Polizei und Regierungspräsidium untergebracht sind, wird nach einem möglichen Umzug wohl verkauft werden. ...
Das Gebäude, in dem derzeit Polizei und Regierungspräsidium untergebracht sind, wird nach einem möglichen Umzug wohl verkauft werden. Eigentümer ist das Land Baden-Württemberg. | Bild: Kanele, Susanne

Straßenmeisterei muss raus, damit genug Platz ist

Fest steht: Die Straßenmeisterei zieht aus Bad Säckingen ab und wird mit dem Standort Segeten zusammengelegt. Denn bis Mitte 2023 muss das Gelände im Trottäcker geräumt sein, teilte heute das Landratsamt mit. Deshalb sei das Mietverhältnis beendet worden. Nach bisheriger Planung will das Land Baden-Württemberg ab Mitte 2023 im Trottäcker die Neubauten für Polizei und RP-Außenstelle bauen, so die Mitteilung des Landratsamtes.

Das könnte Sie auch interessieren

Finanzministerium gibt das „Go“

Besonders für die örtliche Polizei ist ein Revier außerhalb der Fußgängerzone ein langgehegter Wunsch. Revierleiter Albert Zeh freut sich, dass das Verfahren einen deutlichen Schritt vorwärts gekommen ist. Sowohl das jetzige Domizil von Polizei und RP in der Fußgängerzone als auch das Areal im Industriegebiet gehören dem Land Baden-Württemberg. Das Finanzministerium in Stuttgart habe dem vorgelegten Raummusterplan grünes Licht gegeben, sagt der Polizeichef auf unsere Nachfrage. Der Raummusterplan listet den räumlichen Bedarf auf, auf diesen baut die Bauplanung auf. Auch wenn mit der Zustimmung des Finanzministeriums eine große Hürde genommen sei, müsse die Investitionen erst im kommenden Doppelhaushalt aufgenommen werden, sagte Zeh. Über den nächsten Doppelhaushalt 2022/23 wird der Landtag entscheiden.

Das könnte Sie auch interessieren

Architektenausschreibung läuft noch bis Ende Juni

In der Behörde „Vermögen und Bau“, die alle Immobilien des Landes Baden-Württemberg verwaltet, ist man diesbezüglich aber zuversichtlich. Mit dem „Okay“ des Finanzministeriums konnten nun die nächsten Schritte gemacht werden: Einer davon war eben die Beendigung des Mitverhältnisses mit der Straßenmeisterei. Der andere ist die Ausschreibung der Fachplanung für den Neubau. Diese Architekten-Ausschreibung läuft noch, die Frist endet jedoch Ende Juni, heißt es aus der Behörde. Dann gehe es um die konkrete Umsetzung des Raumprogramms in Gebäudeplanung. Und um die Kosten. Derzeit geht das Land von zehn bis zwölf Millionen Euro für den Neubau von Polizei und Regierungspräsidium aus.

Was passiert mit dem bisherigen Domizil?

Was passiert mit dem derzeitigen Domizil von Polizei und RP? Interessenten klopfen immer mal wieder beim Eigentümer, sprich beim Land Baden-Württemberg an – und das obwohl es bisher zu keinem Zeitpunkt ausgeschrieben worden sei, heißt es aus der Landesbehörde „Vermögen und Bau“. Das Land will das Gebäude erst offiziell zum Verkauf anbieten, sobald mit dem Neubau im Trottäcker begonnen wird und ein Umzugstermin greifbar wird. Immobilienfachleute schätzen die Erlösmöglichkeiten beim Verkauf des denkmalgeschützten Altstadtgebäudes nicht unter drei Millionen ein. Denn der Bodenrichtwert liege in Bad Säckingen teilweise bereits bei 500 Euro. Zudem gehört zum Gebäude auch ein großer Parkplatz der bis zur Rheinufermauer reicht und nach Informationen unserer Zeitung zum Baufenster gehört.

Der Umzug bringt Vorteile für das Revier, sagte Polizeichef Albert Zeh. Die Fußgängerzone habe in puncto Einsatztaktik und Funktionalität schwere Nachteile. Hinsichtlich des Umzug der Straßenmeisterei nach Segeten ist Zeh jedoch eher skeptisch. Er fragt sich, ob ein Alternativstandort auf der Tal-Schiene hinsichtlich Verkehrssicherheit nicht sinnvoller gewesen wäre – gerade im Winter. „80 Prozent des Verkehrs im Landkreis werden halt über die Hochrheinschiene abgewickelt.“ Auch Bürgermeister Alexander Guhl spricht das Thema an. Die Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit auf der B34 sei während des Winters in einem Probebetrieb von Segeten aus erfolgreich getestet worden. Er hofft jedoch, dass dies auch dauerhaft Bestand habe. Die räumliche Neuordnung von Polizei und RP begrüßt der Bürgermeister. Zumal dies in der Innenstadt neue Entwicklungschancen biete.