Helm auf, ab in den Sattel und in die Pedale treten: Seit 17. Juni können die Bürger bei der Aktion Stadtradeln wieder Kilometer für ihre Kommune, ihr Team oder den Landkreis Waldshut sammeln.
Einer von ihnen ist Felix Niederer aus Waldshut. Der 28-Jährige nimmt zum dritten Mal an der Aktion teil, 2022 radelte er 850 Kilometer. „Ich war selbst überrascht, dass es am Ende so viele Kilometer waren“, sagt Niederer.
Zudem zählte er zu den erfolgreichsten Radelfuchs-Suchern und wurde im vergangenen Jahr von Landrat Martin Kistler ausgezeichnet. Dafür begab er sich auf die Suche nach dem kleinen Fuchs-Stofftier, das in den drei Wochen an 21 verschiedenen Orten im Landkreis versteckt war.

Ein ähnliches Ziel peilt er auch für dieses Jahr an. Zum Gespräch kommt der Lehrer der Heinrich-Hansjakob-Schule in Waldshut (Sport, Musik und Sachkunde) in einem T-Shirt, das ein Fahrrad zeigt, an seinem Handgelenk trägt er zwei Teilnehmer-Bändchen für Triathlon-Wettkämpfen.
Fahrradfahren ist seine Leidenschaft
„Fahrradfahren ist mein Hobby, meine Leidenschaft. Als Triathlet bin ich fast jeden Tag mit dem Rad unterwegs“, erklärt der 28-Jährige. Auf seinen Trainingsfahrten legt er in der Regel 40 Kilometer zurück, es waren aber schon mal 200 Kilometer.
Seit 2015 nimmt er an Triathlon-Wettkämpfen teil, war unter anderem in diesem Jahr bei der Challenge Roth, dem Triathlon in Hamburg und im vergangenen Jahr in Cervia (Italien).
Bisher hat er neun Langdistanzen absolviert, und startet auch bei regionalen Wettkämpfen wie der Lauchringer Triathlon-Nacht. „Für mich steht der Fun-Faktor im Vordergrund. Jeder, der ins Ziel kommt, hat schon einen Erfolg erzielt.“
Warum macht Felix Niederer beim Stadtradeln mit?
„Das Fahrrad ist das schnellste, flexibelste und unabhängigste Fortbewegungsmittel“, sagt der 28-Jährige und fügt lächelnd hinzu: „Gerade in Waldshut-Tiengen kann man mit dem Rad ganz cool am Stau vorbeifahren.“
Zudem habe er als Sportlehrer auch eine Vorbildfunktion: „Ich möchte vermitteln, dass man ins Freibad nicht mit dem Auto fahren muss, sondern möglichst oft das Fahrrad nutzt“, so Felix Niederer.
Es sei wichtig, dass die Eltern gemeinsam mit den Kindern das Fahrradfahren üben. „Es gibt genügend Plätze, an denen man mit den Kindern das Fahrradfahren lernen kann, wie auf dem Aarberg, in der Schmittenau oder auf dem Schulhof.“
Auch die Aktion Radelfuchs des Landkreises bietet einen Anreiz: „Ich mag so kleine Herausforderungen. Man kann ein bisschen Rätseln und Fahrradfahren“, erklärt er. Dabei gehe es ihm nicht um den Gewinn – verlost werden zehn Genusskistle des Landkreises – sondern darum, den Landkreis kennenzulernen.

„Unser Landkreis hat so viel zu bieten – Wasserfälle, Brücken, Panoramawege, Schlösser und Burgen. Durch das Stadtradeln und den Radelfuchs kann man viele Orte entdecken, zu denen man nicht immer mit dem Auto hinfahren muss.“
Felix Niederer besitzt zwei Fahrräder – ein Triathlonrad und ein Mountainbike. Beide sollen beim Stadtradeln und auf der Suche nach dem Radelfuchs zum Einsatz kommen. „Wenn ich weiß, der Radelfuchs ist an einem Ort, der schlecht begehbar ist, dann nehme ich das Mountainbike.“
Warum sollten möglichst viele beim Stadtradeln mitmachen?
„Je mehr mitmachen, zeigt auch, dass es von der Bevölkerung getragen wird“, so Niederer. Und es könnte auch ein Anreiz sein, die Infrastruktur für Radfahrer weiter auszubauen. Dazu zählen für ihn nicht nur Radwege, sondern auch Radfahrständer.
Beim Stadtradeln tritt Felix Niederer für das Team der Heinrich-Hansjakob-Schule an. „Unser Ziel sind mehr Kilometer als im letzten Jahr zu schaffen“, sagt der Sportlehrer selbstbewusst. Er ist zuversichtlich, dass das gelingen wird. „Die Kinder sind motoviert, die Hälfte des Kollegiums macht mit und auch viele Eltern wollen starten.“
In Waldshut-Tiengen sind, Stand 16. Juni, 169 Radelnde in 20 Teams registriert. Im Landkreis Waldshut sind es bisher 2222 Radler in 308 Teams.