SPD, Grüne und FDP sind die Gewinner im Wahlkreis 288 Waldshut, zudem neben dem gesamten Landkreis Waldshut noch 18 Gemeinden aus dem Kreis Breigau-Hochschwarzwald gehören. Die CDU setzt ihren Abwärtstrend am Hochrhein, im Süd- und Hochschwarzwald fort und verliert wie schon vor vier Jahren deutlich in der Wählergunst, bleibt aber stärkste Partei. Felix Schreiner, CDU-Kandidat aus Lauchringen, verteidigt das Direktmandat und zieht damit erneut in den Bundestag ein. Mit Platz drei auf der Landesliste dürfte auch die Parlamentarische Staatssekretärin und SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter erneut das Ticket nach Berlin gelöst haben. Endgültig fest stand dies aber erst nach Redaktionsschluss.

Vor vier Jahren lagen die Christdemokraten und ihr Kandidat Felix Schreiner sowohl bei Erst-(Kandidat), als auch bei den Zweitstimmen (Partei) trotz Verlusten noch klar vor den Mitbewerbern. Doch dieser Vorsprung aus dem Jahr 2017 ist weiter geschrumpft und zwar deutlich. So büßt Felix Schreiner bei den Erststimmen, bei seinen persönlichen Stimmen sozusagen, 8,3 Prozentpunkte ein und kommt nur noch auf 33,6 Prozent (2017 waren es noch 41,9 Prozent).

Noch deutlicher ist der Verlust bei den Zweitstimmen. Die CDU kommt auf nur noch 26,4 Prozent. Vor vier Jahren waren es noch 39,3 Prozent – ein Rückgang von fast 13 Prozentpunkten. Ohne den Gewinn des Direktmandats wäre die politische Karriere von Felix Schreiner, der von 2011 bis 2017 die Interessen der Region im Landtag von Baden-Württemberg vertrat, erst einmal beendet gewesen. Er war nicht über die Landesliste seiner Partei abgesichert.

Deutlich besser sieht es da für die Sozialdemokraten aus. Rita Schwarzelühr-Sutter konnte zwar bei den Erststimmen nur leicht zulegen, von 24,1 Prozent auf 25,6 Prozent. Dafür holte die Lauchringerin für ihre Partei 22,8 Prozent der Zweitstimmen. Damit festigte die SPD Rang zwei im Wahlkreis. Mit einem Plus von 6,4 Prozentpunkten liegt der Zugewinn über dem Bundestrend (plus 5,5 Prozentpunkte).

Ebenfalls klar im grünen Bereich bewegt sich das Ergebnis von Bündnis 990/Die Grünen. Ihr Kandidat Jan-Lukas Schmitt aus Waldshut-Tiengen holt 15,3 Prozent, das sind 3,4 Prozentpunkte mehr als 2017. Bei den Zweitstimmen legen die Grünen ebenfalls zu und kommen auf 17,2 Prozent, was einem Plus von 3,3 Prozentpunkten gegenüber der vorausgegangenen Wahl entspricht.

Mehr als einen Achtungserfolg erzielt der erst 19 Jahre alte FDP-Kandidat Jareem Khawaja aus Laufenburg. Sein persönliches Ergebnis liegt ebenso über dem Ergebnis von Daniel Poznanski aus dem Jahr 2017, wie die Summe der Zweitstimmen, die er für seine Partei auf sich vereinen kann. Deren Zahl schraubte Khawaja um etwas mehr als drei Prozentpunkte nach oben. Und zwar von 10,8 auf 13,6 Prozent. Die Zahl seiner Erststimmen erhöhte Khawaja um 1,4 Prozentpunkte 7,6 Prozent.

Etwas schlechter als noch 2017 schneidet die AfD mit ihrer Kandidatin Andrea Zürcher aus Stühlingen ab. Die AfD holt sowohl bei Erst- wie Zweitstimmen unter zehn Prozent. Vor vier Jahren hatte Martina Böswald 9,2 Prozent der Erst- sowie 9,8 Prozent der Zweitstimmen geholt. Andrea Zürcher kommt auf 8,5 Prozent Erst- und auf 8,4 Prozent Zweitstimmen. Klar unter die Fünf-Prozentmarke ist die Linke mit ihrem Kandidaten Robert Kuhlmann aus Grenzach-Wyhlen gerutscht: 2,7 Prozent Erst- und 2,9 Prozent Zweitstimmen.

Die Wahlbeteiligung ging minimal von 76,8 auf 76,6 Prozent zurück.