Die Planungen für das Zentralkrankenhaus mit Gesundheitspark in Albbruck gehen weiterhin mit großen Schritten voran. Nun hat der Kreistag in jüngster Sitzung vorbereitende Maßnahmen zur Vergabe der Infrastrukturleistungen für das Gesamtgelände beschlossen, auf dem der Gesundheitspark errichtet werden soll. Außerdem wurde eine Bewertungskommission gebildet. Diese soll bis Jahresende die Angebote prüfen, die während der Ausschreibung eingegangen sind. Der Kreistag wird auf dieser Basis weitere Aufträge vergeben.

Wie sehen die nächsten Schritte aus?

Konkret steht nun die Vorbereitung der Planung und Umsetzung der Infrastrukturmaßnahmen, die im 2. Quartal dieses Jahres beginnen soll. Hierzu soll ein Dienstleister gesucht werden, der das Vergabeverfahren umsetzt, wie der Finanzdezernent des Landkreises, Michael Hajden, darstellte.

Ziel sei es „ein zentrales Wärmenetz für den gesamten Gesundheitspark“ einzurichten. Es gehe darum, auch einen möglichst großen Beitrag in Sachen CO2-Einsparung und Nachhaltigkeit zu leisten, so Hajden. Unterstützt werden die Bemühungen durch einen bereits erteilten Förderbescheid aus dem Programm „Wärmenetze 4.0“.

Der Masterplan für das Gelände bei Albbruck.
Der Masterplan für das Gelände bei Albbruck. | Bild: Schönlein, Ute

In diesem Zusammenhang soll auch die Planung für die Verkehrserschließung erfolgen. Geplant ist eine Anbindung des Gesundheitsparks über Kreisverkehre im Westen und Osten des Geländes. Idealerweise werden Straßenbau und die Verlegung der Leitungen in einer Maßnahme erledigt, so Hajden.

„Alle Planungen erfolgen in enger Abstimmung mit den Grundstückseigentümern und der Gemeinde Albbruck“, betonte der Finanzdezernent. Ein aktuelles Thema der laufenden Gespräche mit den Beteiligten sei auch eine „geringfügige Arrondierung“ der Grundstücksgrenzen, um die geplante Maßnahme effektiver umsetzen zu können.

Wie steht der Kreistag dazu?

Bedenken und Kritik gab es nur vereinzelt. Martin Benz (CDU) konstatierte: „Wir diskutieren immer nur über Kostenblöcke aber nie über Konkretes wie die Betriebsfinanzierung.“

Klaus Denzinger (FDP) sah das ähnlich: „Es fehlt bis heute eine Aufstellung eines vorläufigen Finanzplans, der auch Kommunen einen Überblick gibt, welche Mehrkosten bei den Kreisumlagen auf sie zukommen.“ Er forderte, dass ein solcher Plan noch vor den Sommerferien vorgelegt werden müsse.

Auch ging er mit dem Land ins Gericht, das bisher noch keine Zustimmung zum Gesamtkonzept des Gesundheitsparks erteilt habe. Es gebe allenfalls mündliche Zusagen. „Das ist keine Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit“, so Denzinger.

Landrat Martin Kistler hielt entgegen: „Wir haben hier nicht ins Blaue geplant, sondern die Gemeinden immer über die Auswirkungen auf dem Laufenden gehalten.“ Es gebe hier auch fortlaufend aktuelle Informationen.

Der Standort von oben (rot markierte Fläche): Hier soll der Gesundheitspark mit Zentralkrankenhaus als Herzstück entstehen. Gerade geht ...
Der Standort von oben (rot markierte Fläche): Hier soll der Gesundheitspark mit Zentralkrankenhaus als Herzstück entstehen. Gerade geht es um die Vorbereitung der Planung für die infrastrukturelle Erschließung. Luftbild: Erich Meyer | Bild: Erich Meyer

Auch mit dem Land befinde sich der Landkreis in gutem Einvernehmen und einem engen Austausch, so der Landrat. Sichtbarstes Zeichen des Zutrauens in das Projekt Gesundheitspark sei der Förderscheck, den Sozialminister Manne Lucha vergangenes Jahr übergeben habe.

Unterdessen regte Kreisrat Harald Würtenberger (FW) an, für den Gesundheitspark „so weit wie möglich eine Energieautarkie anzustreben“. Vieles sei in dieser Hinsicht inzwischen möglich, so böten die Gebäude großflächiges Potential für Solaranlagen.

Oliver Storz vom Planungsbüro Drees und Sommer bestätigte, dass Solaranlagen aufgrund der gesetzlichen Vorgaben ohnehin eingeplant seien, allerdings gelte es hier auch Beschränkungen zu beachten. So müsse unter anderem gewährleistet sein, dass die Hubschrauberpiloten nicht geblendet werden.

Was macht die Bewertungskommission?

Die Kommission soll sich mit der Vergabe der Plaungsleistungen intensiver befassen soll. Diese setzt sich aus Vertretern der im Kreistag vertretenen Fraktionen, der Kreis- und Klinikverwaltung sowie externen Fachleuten zusammen.

Wichtigste Aufgabe der Kommission ist es, die eingegangenen Angebote auf Basis eine Kriterienkatalogs zu bewerten und bestmöglichen Bedingungen auszuhandeln, so Storz.

Ziel sei es, bis Jahresende in der Position zu sein, dass der Kreistag den Auftrag für die Planung zu vergeben, so Martin Kistler. Hieran gab es aus Sicht des Kreistags keine Beanstandungen.

Auf dem Weg zum Zentralklinikum im Kreis Waldshut