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Mit 84.228 Wohnungen aller Art und Größe ist der Wohnungsmarkt im Kreis Waldshut ins Coronajahr gegangen. Das ist ein Wohnungsplus gegenüber dem Vorjahr von 1,0 Prozent und damit neuer Rekordbestand. Das sagt die aktuelle Wohnungsbestandsstatistik der Statistischen Landesämter. Was allerdings nichts darüber aussagt, ob die bestehenden Wohnungen auch zu mieten oder zu kaufen sind.

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Dafür lässt sich auf der Basis des Wohnungsbedarfsmodells des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) berechnen, dass das im Kreis Waldshut Anfang 2020 erreichte Verhältnis von Fertigstellungen und Bedarf bei 128,3 Prozent liegt: Der Bedarf ist also durch nachwachsende Wohnungen mehr als gedeckt. Insgesamt gab es im Kreis Waldshut zum Stichtag 39.953 Gebäude mit Wohnungen (Vorjahr: 39.612).

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Die Wissenschaftler haben bis 2020 vorausberechnet, wie viele Wohnungen gebaut werden müssen, um mit der Bevölkerungsentwicklung Schritt zu halten. Ergebnis für den Kreis Waldshut: Es werden jährlich 619 Wohnungen benötigt. Durch das reale Baugeschehen bis zum Jahreswechsel 2020 erhöhte sich der hiesige Bestand aber tatsächlich um 794 Wohnungen oder 1,0 Prozent.

Die Ansprüche

Die Wohnungsträume zu beschreiben, die in diesem Bedarf inbegriffen sind, ist einfach: gute Lage, mit Balkon oder Garten, möglichst niedrige Miete – oder wie es heute meist heißt: „bezahlbar“ – das sind die Eckpunkte der Traumwohnung. Arbeitsplatznähe und gute Infrastruktur kommen dazu. Welche der 84.228 vorhandenen Wohnungen im Kreis Waldshut diesem Ideal nahekommen, lässt sich statistisch freilich nicht erfassen.

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Bei der Frage, ob der Mensch lieber verdichtet oder auf Abstand wohnt, lässt sich die Antwort hingegen daraus ablesen, wofür Bauherren ihr Geld ausgeben: Der größte Traum der Menschen ist und bleibt das eigene Haus für die Familie: 23.444 Einfamilienhäuser gibt es mittlerweile bei uns. Aber nicht für jeden ist dieser Traum bezahlbar. Bleibt die Eigentumswohnung oder das Wohnen zur Miete in einem der 6890 Mehrfamilienhäuser als einkommensbasierte Alternative (wobei der Staat bei Bedarf mit Wohngeld hilft). Als Mehrfamilienhäuser gelten alle Wohngebäude mit drei und mehr Wohnungen. Sozusagen ein Zwischending sind Häuser mit zwei Wohnungen. Von denen gibt es im Kreis Waldshut 9573.

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Große Wohnungen mit fünf Räumen (einschließlich Küche) und mehr waren im Kreis Waldshut zuletzt inklusive der Einfamilienhäuser 40.963 erfasst. Das sind rund 48,6 Prozent des Bestandes. 21.105 Wohnungen (25,1 Prozent) verfügten über vier Räume, 13.827 Wohnungen (16,4 Prozent) waren Drei-Zimmer-Wohnungen, 6397 (7,6 Prozent) hatten zwei Räume und 1936 ein Zimmer (2,3 Prozent).

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Rund 91,9 Quadratmeter hat die bundesweite Durchschnittswohnung aktuell, macht 47 Quadratmeter pro Kopf, sagt das Statistische Bundesamt. Im Jahr 2000 lag die Pro-Kopf-Wohnfläche bundesweit noch bei 39,5 Quadratmeter. 1960 waren es sogar bloß 19 Quadratmeter, hat das Wuppertal Institut nachgeschlagen, weil es einen Auftrag von der Klimaschutzbewegung „Friday für Future“ bekommen hat, herauszufinden, wie Klimaneutralität schon 2035 erreicht werden kann. Ein Volk mit zu viel Raum macht Probleme: Die Beheizung ist klimaschädlich (zumindest solange sie nicht CO2-neutral ist). Den Zuwachs „zu begrenzen und im Idealfall umzukehren, wäre ein starker Hebel zur Emissionsminderung“, steht in der Studie. Zusammenrücken wärmt, wussten schon die Höhlenmenschen.