
Mit dem Anstieg der Corona-Fälle, die nachweislich auf eine der besonders ansteckenden Virusmutationen zurückgehen, steigt auch die Gesamtzahl der positiven Fälle weiter an. In den Kantonen Aargau und Baselland werden nun erstmals seit Anfang Februar wieder mehr als 100 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner registriert. Die befürchtete – und von Experten vorhergesagte – „dritte Welle“ hat somit bereits begonnen.

Die Tendenz der Kurven zeigt klar nach oben – auch in den anderen grenznahen Kantonen sowie den Landkreisen Lörrach und Waldshut. Hier bewegt sich die 7-Tage-Inzidenz zwischen 75 und 90. Sowohl für die Stadt Basel, den Kanton Schaffhausen als auch Waldshut und Lörrach wurden nun die höchsten Werte seit mehreren Wochen gemeldet. Noch vor rund drei Wochen lag die 7-Tage-Inzidenz am gesamten Hochrhein unter 70.

Aargau: Über 70 Prozent Mutationen
Über 1350 positive Fälle gehen im Kanton Aargau auf eine der neuen Virusmutationen zurück, dies haben Laboruntersuchungen festgestellt. Das Gesundheitsdepartement des Kantons geht davon aus, dass mittlerweile zwischen 70 und 80 Prozent aller Fälle mit einer Mutation in Verbindung stehen.

Die Kantonsregierung sieht als Ursache für den erneuten Anstieg der Fallzahlen aber nicht allen in den Mutationen, sondern stellt einen direkten Zusammenhang mit den jüngsten Lockerungsschritten her: „Nach den per 1. März 2021 erfolgten ersten Öffnungsschritten (u. a. Ladenöffnungen) ist im Kanton Aargau ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen mit einer Steigerung von 20 bis 30 Prozent gegenüber der Vorwoche zu verzeichnen. Es ist davon auszugehen, dass die Fallzahlenerhöhung in direktem Zusammenhang mit den Lockerungsschritten steht“, so das Gesundheitsdepartement in einer Stellungnahme.
Eine Rücknahme von Lockerungen ist in den deutschen Landkreisen erst ab einer Inzidenz von 100 über mehrere Tage vorgesehen. Dies ist derzeit noch nicht absehbar, aber bis vor Ostern ein durchaus realistisches Szenario.
Blick in die Spitäler: Patientenzahlen noch auf niedrigem Niveau
Nur bedingt macht sich der Anstieg der Infektionszahlen in den Krankenhäusern bemerkbar: In der Stadt Basel hat sich die Zahl der stationären Corona-Patienten in den Spitälern innerhalb einer Woche auf 28 verdoppelt – diese Zahl liegt aber noch deutlich unter den Patientenzahlen von Dezember, als bis zu 120 Basler wegen den Folgen einer Corona-Infektion stationär behandelt werden mussten. Stabil ist derzeit die Zahl der schweren Verläufe, die intensivmedizinisch betreut werden müssen.
In den Kantonen Baselland, dem Aargau und Schaffhausen ist derzeit noch kein signifikanter Anstieg der Patientenzahlen feststellbar. Dis gilt auch für die Krankenhäuser in den Landkreisen Waldshut und Lörrach.