Der Polizeipräsident hat gute Nachrichten: „Wir haben im Polizeipräsidium Freiburg 2024 eine deutlich bessere Entwicklungen als landesweit – und die waren schon gut“, sagt Franz Semling bei der Vorstellung der Kriminalstatistik am 31. März in Freiburg.
Das heißt, die Zahl der Delikte ist in seinem Zuständigkeitsbereich, der die Landkreise Waldshut, Lörrach, Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald, sowie den Stadtkreis Freiburg umfasst, gesunken – um 4,4 Prozent auf 77.698 Straftaten.
Grenzlage ist eine Herausforderung
Wenn man die Statistik betrachtet, dürfe man eines nicht vergessen: „die herausfordernde Grenzlage“. Schließlich ist das Polizeipräsidium Freiburg das einzige, das sowohl eine EU-Binnengrenze, als auch eine EU-Außengrenze hat. Und das macht sich auch in den Zahlen bemerkbar.
So fallen alleine 12.316 Straftaten in den Bereich des Ausländerrechtes. Dabei handelt es sich um Straftaten wie Erschleichung von Leistungen oder Urkundenfälschung. Doch auch ohne diese Fälle, die sich auf die geografische Lage zurückführen lassen, liegt das Polizeipräsidium über dem Landesschnitt.
Während in Baden-Württemberg im Schnitt 4.882 Straftaten auf 100.000 Einwohner kommen, sind es im Präsidiumsbereich 5.992 Straftaten. Diese sogenannte Häufigkeitszahl wird herangezogen, um die Landkreise und Städte untereinander vergleichbar zu machen. Nur das Präsidium Stuttgart mit einer Häufigkeitszahl von 8.165 und das Präsidium Mannheim mit 6.181 liegen noch vor Freiburg.
Doch was heißt das für die einzelnen Landkreise?
Alle vier Landkreise liegen über dem Landesdurchschnitt. „Der Landkreis Lörrach ist immer noch der am stärksten belastete“, erklärt Semling. Das heißt mit Blick auf die Straftaten gesamt: 11.129 Straftaten pro 100.000 Einwohner und somit die höchste Häufigkeitszahl in ganz Baden-Württemberg. Der Landesdurchschnitt liegt bei 4.157. Auch der Landkreis Waldshut (4.484), der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (4.381) und Emmendingen (4.188) liegen über dem Landesdurchschnitt. Zum Vergleich: Beim Schlusslicht Enzkreis liegt die Häufigkeitszahl bei 2.826.
Die Zahlen zeigen auch: Der Landkreis Waldshut gilt nicht mehr als der sicherste. „Wir haben hier den deutlichsten Zehn-Jahres-Höchstwert bei den Straftaten gesamt“, erklärt Semling. Waren es 2015 noch 7491 Straftaten, sank die Zahl 2020 – dem ersten Coronajahr – auf mit 6034 Fällen. Im vergangenen Jahr waren es 7820 Straftaten.
So verteilen sich die Straftaten
30 Prozent davon fallen in den Bereich Diebstahl, 14 Prozent sind Körperverletzungen, elf Prozent Betrug und zehn Prozent Sachbeschädigungen. Lediglich zwei Prozent der Fälle sind ausländerrechtliche Verstöße. Zum Vergleich: In Lörrach sind es 40 Prozent.
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Die Sexualstraftaten gehen um 7,5 Prozent zurück und im öffentlichen Raum sogar über 20 Prozent. „Und wir haben mit 67,3 Prozent mit Abstand die beste Aufklärungsquote im internen Vergleich im Präsidium“, so Semling. Es ist übrigens auch der drittbeste Wert der vergangenen 20 Jahre.
Über die Einzelheiten der Kriminalstatistik werden wir noch berichten.