Wann werden Schulen und Kindergärten wieder öffnen? Das wird dieser Tage in der Politik diskutiert. Doch ungeachtet der Entscheidung: Für die Gewerkschaft Bildung und Erziehung steht fest, dass Mitarbeiter in der Kinderbetreuung, -Erziehung und an Schulen besser vor dem Coronavirus geschützt werden müssen. Maßnahmen, die der Ausbreitung von Sars-CoV-2 entgegenwirken, seien in der Praxis umzusetzen. Deshalb stellen Lehrkräfte vom Hochrhein dringende Forderungen an die Ministerien in Stuttgart.

Die GEW begründet dies mit einer Auswertung der Statistik der AOK, wonach insbesondere Lehrkräfte und Erzieher besonders vom Coronavirus betroffen waren.

Für Kitas verlangt die GEW, die individuellen Gefährdungsbeurteilungen nach dem Arbeitsschutzgesetz umzusetzen: „Jede Kita braucht passgenaue und wirksame Hygienepläne“, heißt es in einer Mitteilung der GEW Waldshut. Und hinsichtlich der Schulen: „Die GEW fordert, an Schulen endlich die Empfehlungen des RKI umzusetzen“, sagt Benita Hasselblatt, Vorsitzende der GEW Waldshut.

Benita Hasselblatt, GEW – Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Waldshut
Benita Hasselblatt, GEW – Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Waldshut | Bild: Gew

Um diese Maßnahmen geht es

  • So soll ab einem Inzidenzwert über 50 eine Mundschutzpflicht auch in Grundschulklassen eingeführt werden, Klassen geteilt oder kurzzeitig lokal geschlossen und Distanzunterricht geprüft werden.
  • Ab dem 5. Schuljahr soll des Weiteren bei Überschreitung der genannten Inzidenz Wechselunterricht zwischen Präsenz- und Fernlernphasen eingerichtet werden.
  • Räume, in denen Lüften schlecht möglich ist, sollen umgehend mit wirksamen Luftfiltern ausgestattet werden.
  • Zusätzlich sollen Lehramtsstudierende eingesetzt werden, um Kleingruppen sowie Kinder und Jugendliche mit Lernproblemen zu unterstützen.
Anika Bächle, GEW – Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Waldshut
Anika Bächle, GEW – Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Waldshut | Bild: Gew

„Um die hohen krankheitsbedingten Fehlzeiten auszugleichen und den großen Bedarf an Lehrkräften durch die Bildung kleinerer Lerngruppen abzudecken, muss das Personal endlich aufgestockt werden! Gerade im ländlichen Raum Waldshut bekommen wir in diesen Zeiten den Lehrermangel noch deutlicher zu spüren“, so Anika Bächle, ebenfalls Vorsitzende der GEW Waldshut.

Virusausbreitung verhindern

Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe der weiteren Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken. Daher sollte während der pandemiebedingten Kita- und Schulschließung unbedingt geprüft werden, welche Kinder tatsächlich in der Notbetreuung untergebracht werden, um zwischenmenschliche Kontakte so weit wie möglich zu vermeiden, heißt es in der Mitteilung der GEW. Außerdem solle aufgrund der aufgetretenen Mutationen des Virus die Öffnung von Kitas und Grundschulen nicht vorschnell getroffen werden.

Arne Scharf, GEW – Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Waldshut
Arne Scharf, GEW – Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Waldshut | Bild: Gew

„Die Sicherheit und der Gesundheitsschutz aller Kinder, Erzieher und Erzieherinnen sowie Lehrkräften hat dabei oberste Priorität“, betont Arne Scharf, ebenfalls Vorsitzender der GEW Waldshut.

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