Seit Monaten steht der große Baukran am Psychiatrischen Behandlungszentrums (PBZ) am westlichen Ortseingang von Waldshut-Tiengen. Und seither ist dort sichtbar so einiges gegangen: Grob stehen die beiden neuen Stockwerke auf dem Bestandsgebäude. In diesen Tagen werden die Decken eingezogen. Danach beginnt der Innenausbau mit Sanitäranlagen, Heizungen und Lüftung, weiß Claudia Vallentin, Ärztliche Direktorin des PBZ. „Bisher läuft alles wie geplant, wie sind voll im Zeit -und Kostenplan“, sagt Vallentin.

Fertigstellung voraussichtlich Ende 2024
Mit der 12 Millionen Euro teuren Erweiterung einher, geht auch eine deutliche Erweiterung des Behandlungsspektrums: Werden derzeit nur Patienten zwischen 18 und 65 Jahren in der Einrichtung behandelt, sollen es mit Fertigstellung Ende 2024 auch Patienten über 65 Jahren sein.

30 Plätze werden es im Bereich Gerontopsychiatrie sein, also psychische Störungen und Erkrankungen bei älteren Menschen. Hinzu kommen 18 Plätze in der Tagesklinik für Menschen mit Suchterkrankungen wie einer Alkoholabhängigkeit, die sich künftig in der 3. Etage befinden werden.
Das sind die Herausforderungen
Mit dem großen Erweiterungsbau, der parallel zum Vollbetrieb der Einrichtung läuft, gilt es für Patienten und Mitarbeiter während der Bauphase besondere Herausforderungen zu meistern. „Wir haben einen großen Abstimmungsbedarf zwischen Klinik- und Bauleitung“, informiert Vallentin.

Denn bisher genutzte Räume müssen ebenfalls in den Bau integriert werden. So müssen beispielsweise die Heizungsrohre vom Keller durch alle Etagen gezogen werden. „Das erfordert sowohl von Patienten als auch unseren Mitarbeitern ein hohes Maß an Flexibilität“, weiß Vallentin. „Wir sind stolz, dass alle das so gut mittragen.“

Dass eine Baustelle nicht nur Lärm mit sich bringt, sondern auch Schmutz, ist bekannt. Um weiterhin die Hygienemaßstäbe einhalten zu können, werden in den jeweiligen Bauabschnitten extra Schleusen vor den Zimmern montiert. „So bleiben Staub und Dreck aus den einzelnen Zimmer fern“, erklärt Pflegedienstleiter Lorenzo Fenech.
Eine weitere Herausforderung bleibt die Personalsuche. Denn mit dem breiter ausgebautem Angebot, wird auch mehr Personal nötig sein.
Gibt es durch den Bau Verkehrsbeeinträchtigungen?
„Eigentlich nicht“, sagen Claudia Vallentin und Lorenzo Fenech. Denn die Baustelle werde von der Rückseite der Klinik aus beschickt. So gebe es keine Beeinträchtigung an der Bundesstraße 34.

100-prozentige Auslastung in Klinik
Aktuell sei das Psychiatrisches Zentrum in Waldshut zu 100 Prozent belegt, „wenn nicht sogar mehr“, weiß Vallentin. Vor allem Angsterkrankungen und Depressionen werden in der Klinik derzeit am häufigsten behandelt.