Susann Duygu-D'Souza

Seit Monaten steht der große Baukran am Psychiatrischen Behandlungszentrums (PBZ) am westlichen Ortseingang von Waldshut-Tiengen. Und seither ist dort sichtbar so einiges gegangen: Grob stehen die beiden neuen Stockwerke auf dem Bestandsgebäude. In diesen Tagen werden die Decken eingezogen. Danach beginnt der Innenausbau mit Sanitäranlagen, Heizungen und Lüftung, weiß Claudia Vallentin, Ärztliche Direktorin des PBZ. „Bisher läuft alles wie geplant, wie sind voll im Zeit -und Kostenplan“, sagt Vallentin.

Claudia Vallentin (Ärztliche Direktorin) und Lorenzo Fenech (Pflegedienstleiter) vor dem neuen Fahrstuhl, der künftig auch Platz für ...
Claudia Vallentin (Ärztliche Direktorin) und Lorenzo Fenech (Pflegedienstleiter) vor dem neuen Fahrstuhl, der künftig auch Platz für Patientenbetten haben wird. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

Fertigstellung voraussichtlich Ende 2024

Mit der 12 Millionen Euro teuren Erweiterung einher, geht auch eine deutliche Erweiterung des Behandlungsspektrums: Werden derzeit nur Patienten zwischen 18 und 65 Jahren in der Einrichtung behandelt, sollen es mit Fertigstellung Ende 2024 auch Patienten über 65 Jahren sein.

Blick in einen Raum in der 3. Etage: Hier soll sich künftig die Tagesklinik befinden.
Blick in einen Raum in der 3. Etage: Hier soll sich künftig die Tagesklinik befinden. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

30 Plätze werden es im Bereich Gerontopsychiatrie sein, also psychische Störungen und Erkrankungen bei älteren Menschen. Hinzu kommen 18 Plätze in der Tagesklinik für Menschen mit Suchterkrankungen wie einer Alkoholabhängigkeit, die sich künftig in der 3. Etage befinden werden.

Das sind die Herausforderungen

Mit dem großen Erweiterungsbau, der parallel zum Vollbetrieb der Einrichtung läuft, gilt es für Patienten und Mitarbeiter während der Bauphase besondere Herausforderungen zu meistern. „Wir haben einen großen Abstimmungsbedarf zwischen Klinik- und Bauleitung“, informiert Vallentin.

Die Heizungsrohre werden durch die Bestandsetagen in die beiden neuen Stockwerke gezogen.
Die Heizungsrohre werden durch die Bestandsetagen in die beiden neuen Stockwerke gezogen. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

Denn bisher genutzte Räume müssen ebenfalls in den Bau integriert werden. So müssen beispielsweise die Heizungsrohre vom Keller durch alle Etagen gezogen werden. „Das erfordert sowohl von Patienten als auch unseren Mitarbeitern ein hohes Maß an Flexibilität“, weiß Vallentin. „Wir sind stolz, dass alle das so gut mittragen.“

Claudia Vallentin zeigt im zweiten Stockwerk an die Decke, wo sich vor dem Erweiterungsbau ein Fenster befand.
Claudia Vallentin zeigt im zweiten Stockwerk an die Decke, wo sich vor dem Erweiterungsbau ein Fenster befand. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

Dass eine Baustelle nicht nur Lärm mit sich bringt, sondern auch Schmutz, ist bekannt. Um weiterhin die Hygienemaßstäbe einhalten zu können, werden in den jeweiligen Bauabschnitten extra Schleusen vor den Zimmern montiert. „So bleiben Staub und Dreck aus den einzelnen Zimmer fern“, erklärt Pflegedienstleiter Lorenzo Fenech.

Diese vorgebauten Schleusen sollen die Zimmer vor Schmutz schützen.
Diese vorgebauten Schleusen sollen die Zimmer vor Schmutz schützen. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

Eine weitere Herausforderung bleibt die Personalsuche. Denn mit dem breiter ausgebautem Angebot, wird auch mehr Personal nötig sein.

Gibt es durch den Bau Verkehrsbeeinträchtigungen?

„Eigentlich nicht“, sagen Claudia Vallentin und Lorenzo Fenech. Denn die Baustelle werde von der Rückseite der Klinik aus beschickt. So gebe es keine Beeinträchtigung an der Bundesstraße 34.

Blick auf das Grundstück, über das das Baumaterial angeliefert wird: Die Baustelle wird von der Rückseite der Klinik aus beschickt, so ...
Blick auf das Grundstück, über das das Baumaterial angeliefert wird: Die Baustelle wird von der Rückseite der Klinik aus beschickt, so dass es zu keiner Verkehrsbeeinträchtigung an der Bundesstraße 34 kommt. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

100-prozentige Auslastung in Klinik

Aktuell sei das Psychiatrisches Zentrum in Waldshut zu 100 Prozent belegt, „wenn nicht sogar mehr“, weiß Vallentin. Vor allem Angsterkrankungen und Depressionen werden in der Klinik derzeit am häufigsten behandelt.

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