Fast zwei Monate lernten die Schüler zu Hause. Sie mussten nicht zur Schule fahren. Ihre Monatskarten für Bus und Bahn nutzten sie kaum oder gar nicht. Die Eltern zahlten die Abonnements trotzdem. Einige hätten beim Waldshuter Tarifverbund (wtv) nachgefragt und sich über Möglichkeiten der Erstattung der Abo-Kosten erkundigt, wie wtv-Geschäftsfüher Lothar Probst auf Nachfrage berichtet.
Allerdings habe es keinen derart großen Aufschrei wie zum Beispiel im Bodenseekreis gegeben, wo sich Eltern laut Berichten massiv beschwert haben. Trotzdem kommt der Waldshuter Tarifverbund Schülern und deren Eltern entgegen, wie es auch auf wtv-online.de zu lesen ist.
Insgesamt ein Monat kostenfrei
Probst: „Auf das Schülerabo gibt es für den Mai einen Rabatt von 75 Prozent, für den Juni 25 Prozent. So dass unterm Strich eine Monatskarte erstattet wird.“ Das heißt, dass für den Mai 25 Prozent, für den Juni 75 Prozent des Abopreises abgebucht werden. Die Schülerabos bleiben gültig, wie Probst versichert: „Ich finde, es ist eine faire Lösung.“
Der wtv habe die Maßnahme noch vor Ende April auf seiner Homepage veröffentlicht, um die Botschaft zu vermitteln: „Wir machen was und setzen uns ein.“ Allerdings muss der Kreistag in seiner Sitzung am 13. Mai noch abschließend darüber beraten und zustimmen.
Das Land hat ein Soforthilfeprogramm gestartet. Der Landkreis Waldshut hat laut Information des wtv einen Zuschuss erhalten, um Härten zu mildern. Der öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) soll gestützt werden, gleichzeitig will man den Besitzern von Schüler-Tickets entgegen kommen.
Nur wenige Abo-Kündigungen
Probst ist indes froh und dankbar, dass sehr viele im Abo geblieben sind. „Die Zahl der Kündigungen ist überschaubar“, berichtet er. Offensichtlich ist der Aufruf des Landesverkehrsministers Winfried Hermann und des wtv bei den meisten auf Verständnis gestoßen. Obwohl Probst auch erklärt, dass es Einnahme-Einbußen bei den Einzelfahrscheinen gibt.
Die Splittung der Rabatte auf zwei Monate diene laut wtv „zur Liquiditätssicherung der Verkehrsunternehmen„. Denen würden zurzeit die Einnahmen wegbrechen. Der Landkreis als Aufgabenträger des ÖPNV betrachtet die Maßnahme als zwingend notwendig, um weitere Einnahmeverluste und größeren Schaden im Nahverkehr zu vermeiden.
Bis vergangene Woche war laut Probst der Busverkehr wie an schulfreien Tagen organisiert. Diese Woche sind wieder einige Schüler in die Unterrichtsräume zurückgekehrt und der normale Fahrplan gilt seit dieser Woche wieder.