Beim Pressegespräch betonten sowohl Kühnle als auch Geschäftsführer der Kliniken des Landkreises, Bernhard Hoch, dass sich an der internistischen Regelversorgung in Rheinfelden – auch für jüngere Patienten – nichts ändern werde. Für die kleine geriatrische Abteilung mit aktuell zehn Betten ändert sich gleichwohl einiges: Bis Ende Jahr soll diese auf 30 Betten gewachsen sein, Kühnle wird ein Team aus vier Oberärzten und elf Assistenzärzten zur Verfügung stehen. Noch sind nicht alle Stellen besetzt, aber man habe gute Bewerber, so Kühnle.

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Durch die Zusammenlegung würde das Rheinfelder Haus auch interessanter, da Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten werden könnten. Die betagten Patienten wiederum profitierten ebenfalls von der interdisziplinären Zusammenarbeit. „Oft sind es banale Probleme, wie eine Harnwegsinfektion, die eine geriatrische Erkrankung auslösen“, so Kühnle. In der Regel blieben die Patienten zwei Wochen auf der Station und durchliefen ein spezielles Behandlungsprogramm. Dazu gehören etwa Fallkonferenzen, an denen auch Fachkräfte aus der Pflege sowie der Physiotherapie hinzukommen.

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„Wir mobilisieren die Patienten mit verschiedenen Therapien“, so Deborah Zabel, Gesamtleitung Therapien der Kreiskliniken. Auch das Pflegepersonal werde entsprechend weitergebildet, wie Kathrin Knelange, Geschäftsführerin Pflege der Kreiskliniken, erklärte. Die Zusammenarbeit hört nicht an der neuen Abteilungstür auf. Auch zwischen Orthopädie und Geriatrie gibt es Schnittmengen. Seit April leitet Till Eßlinger die orthopädische Chirurgie und hat sich in den vergangenen Monaten „eine schlagkräftige Mannschaft“ aus fünf Fachärzten sowie einem Arztassistenten aufgebaut, demnächst werden auch die Orthopäden und Sportmediziner Andreas Köppen-Castrop und Wolfgang Birkner im KKH Operationen anbieten. Das Spital konnte die sogenannte D-Arzt-Zulassung zurückerhalten, so dass auch Arbeits- und Wegeunfälle behandelt werden dürfen.

2025 werden sich die Kliniken des Landkreises aus Rheinfelden zurückziehen, wenn das neue Zentralklinikum in Lörrach eröffnet wird. Ob bis dahin noch weitere Veränderungen ins Haus stehen, kann Hoch nicht sagen. Es gebe noch viele Konzepte in den Schubladen, die noch nicht spruchreif seien. Vielleicht auch in denen von Udo Schwehr? Der Chefarzt im angehenden Ruhestand nahm am Pressegespräch nicht teil, räumte stattdessen sein Büro aus, wie Hoch schmunzelnd erklärte. Er werde Ende Oktober gebührend in den neuen Lebensabschnitt verabschiedet.

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