Rheinfelden Der Freundeskreis Asyl feiert am Samstag, 19. Juli, sein 20-jähriges Bestehen mit einem Fest in der Rheinfelder Schildgasse. Das teilt der Freundeskreis Asyl in einer Ankündigung mit. Die Veranstaltung soll um 17¦Uhr beginnen und rund um das neue Haus stattfinden, in dem derzeit Flüchtlinge untergebracht sind.
Gegründet wurde der Freundeskreis Asyl im Jahr 2005 auf Initiative des damaligen Heimleiters der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber, Herwig Popken. Ziel sei es gewesen, die Arbeit der Ehrenamtlichen zu bündeln und effektiver zu gestalten. Seitdem habe der Verein zahlreiche Flüchtlinge aus verschiedenen Krisenregionen der Welt unterstützt, darunter Syrien, Irak, Iran, Afghanistan, die Balkanländer, Sri Lanka, Eritrea, Somalia und Russland.
Wie der Verein mitteilt, haben seine Ehrenamtlichen intensiv mit den Herkunftsländern der Flüchtlinge, dem Asylrecht und den Verwaltungsvorschriften auseinandergesetzt. Sie haben Bescheide der Verwaltungsgerichte studiert, Petitionen verfasst und sind regelmäßig an die Öffentlichkeit gegangen, um auf die Situation der Asylsuchenden aufmerksam zu machen. Ein Beispiel für ihr Engagement sei die erste Mahnwache am 15. Dezember 2005 gewesen, als eine gut integrierte syrische Familie von der Abschiebung bedroht war. Die Familie habe schließlich Kirchenasyl in der katholischen Kirchengemeinde St. Josef erhalten und durfte in Deutschland bleiben.
Bis 2024 wurden einmal im Monat auf dem Rathausplatz Mahnwachen abgehalten, um an die Menschenrechte zu erinnern und das Recht auf Asyl einzufordern. Im Herbst 2015, als viele Menschen aus Syrien über die Türkei und den Balkan nach Westeuropa flohen, habe die damalige Bürgermeisterin von Rheinfelden, Diana Stöcker, zu einem Treffen im Bürgersaal eingeladen, um die Bevölkerung zur Mithilfe zu motivieren. Der Saal sei voll gewesen, und bis heute gebe es verschiedene Arbeitsgruppen, darunter eine Willkommensgruppe, eine Spielgruppe für Kinder, eine Fahrradgruppe mit Werkstatt und eine Deutschgruppe. Viele der Flüchtlinge, die in der Unterkunft in der Schildgasse untergebracht waren, hätten inzwischen Deutsch gelernt, Arbeit gefunden, Freunde und Familien gegründet und seien in Rheinfelden sesshaft geworden. Laut dem Freundeskreis hätten diese Entwicklungen die Stadt bereichert. Die Herkunftsländer der Flüchtlinge seien weitgehend gleich geblieben, jedoch seien auch Neue hinzugekommen.
Junge Männer aus Gambia, Nigeria, Kamerun und Togo, die oft schwer traumatisiert durch Flucht und Gefängnisaufenthalte in Libyen seien, suchten in Deutschland Schutz. Auch Menschen aus der Türkei, die in ihrem eigenen Land verfolgt würden, hofften auf Schutz in Deutschland. Die Mitglieder des Freundeskreises Asyl betrachten es als Privileg, diesen Menschen helfen zu können. (pm/fli)