Die Entwurfsplanung wurde bereits am 15. September im Bürgerheimausschuss von den beteiligten Architekten und Planern vorgestellt. Die damalige Kostenberechnung lag um knapp fünf Millionen Euro höher, als noch im September 2020 gedacht. Da von den Gesamtkosten in Höhe von 28,7 Millionen Euro lediglich 20,3 Millionen über den sogenannten Investitionskostensatz refinanzierbar sind und weitere 1,5 Millionen Euro über den Mahlzeitenpreis, würde somit bei der Stadt ein Eigenanteil in Höhe von 6,9 Millionen Euro verbleiben.
In der Sitzung des Bürgerheimausschusses verwies Oberbürgermeister Klaus Eberhardt noch einmal darauf, dass dieser hohe Anteil nicht über den Wirtschaftsplan abgebildet werden kann. Deswegen habe man Einsparpotenziale erarbeitet. Diese betreffen zum einen den Verzicht auf eine eigene Zentralküche sowie die Verlegung der geplanten Cafeteria aufs Dach des Gebäudes. Dadurch entfällt jedoch die geplante Photovoltaikanlage. Mit diesen Einsparungen sowie Kostenreduktionen den Planungskosten wie auch bei der Instandhaltung des Bauteils B stehen nun knapp 25 Millionen Euro im Raum. Dies entsprach auch den Vorstellungen des Oberbürgermeisters, der in der Sitzung des Bürgerheimausschusses erneut darauf verwies, dass der „Deckel“ auf circa 25 Millionen Euro liegen müsse.
Gleichzeitig machte er den Vorschlag, dass die Versorgung des Bürgerheims künftig durch einen externen Caterer erfolgen könne. Entsprechende Gespräche habe er bereits mit der Caritas geführt, die das Bürgerheim mitversorgen könnte. Am Ende stimmte der Bürgerheimausschuss allen vorgeschlagenen Einsparungen inklusive des Verzichtes auf eine Zentralküche zu und sprach sich auch dafür aus, dass die Versorgung künftig durch einen externen Caterer erfolgen soll. Das letzte Wort hat nun der Gemeinderat, der in seiner Dezembersitzung in letzter Instanz über den Vorschlag des Bürgerheimausschusses abstimmen wird.
Zustimmung erfuhr in der Sitzung des Bürgerheimausschusses der Vorschlag der Verwaltung, einen KfW-Förderantrag für den Umbau des Bürgerheims für die Umsetzung des Energiestandards KfW-55 zu stellen. Die baulichen Mehrkosten bezifferte die Verwaltung mit rund 273.000 Euro, denen mögliche Fördermittel in Höhe von rund 300 000 Euro gegenüberstehen. Einstimmig angenommen wurde am Montag der Jahresabschluss 2020, der mit einem Jahresgewinn von 588 244 Euro beziffert wurde. Dieser hohe Gewinn resultiere aus dem Verkauf des Nachbargrundstücks an die städtische Wohnbau, die dort das Neubauprojekt „Wohnen am Park“ realisiert. Der Wirtschaftsplan 2022 bekam ebenfalls grünes Licht, dieser wird hauptsächlich durch den Neu- und Umbau des Bürgerheims geprägt.
Neben den hohen Kosten bedeutet die Baustelle aber auch eine Herausforderung für den Betrieb. 16 Plätze können während der Umbauphase nicht genutzt werden, weshalb eine Interimslösung mit Wohncontainern geprüft wurde. Diese Möglichkeit kommt für die Verwaltung aber nicht in Betracht. Denn die laufenden Kosten für die Container – angemietet für zwei Jahre – betragen inklusive Auf- und Abbau sowie nötiger Elektro-und Installationsarbeiten grob geschätzt 880 000 Euro. Diese Kosten sind nicht refinanzierbar und würden sich unmittelbar aufs Jahresergebnis auswirken. Hinzu kommt, dass der Baubeginn erst starten kann, wenn die Container bezugsfertig stehen, was Auswirkungen auf den Zeitplan hat.