„618“ – diese Zahlenkombination prangt seit gut einem Jahr an rund 45 Stellen in Rheinfelden. Unbekannte hatten die drei letzten Zahlen der Rheinfelder Postleitzahl an Hausfassaden, Plakate und Mauern gesprüht. Was ist da passiert?
Hoher Schaden und immer noch kein Hinweis
Die Graffiti Tags haben einen Schaden von rund 20.000 Euro angerichtet, wie die Polizei einschätzt. Der Aufruf an die Bevölkerung, Hinweise einzureichen, brachte aber auch ein Jahr nach dem Vorfall kein Ergebnis – die Täter konnten noch immer nicht ermittelt werden.
Videoaufnahmen zeigen zwei Menschen
Aber: Es gibt Videoaufnahmen, die die Täter zeigt. Zwei sind es. Nur identifizieren konnten die Polizeibeamten die beiden Sprayer nicht. Die Aufnahmen stammen von der Videoüberwachung zweier Geschäfte in der Innenstadt, die von den Schmierereien betroffen waren.
DNA-Untersuchung bringt kein Ergebnis
Auch weitere Bemühungen verliefen bislang im Sande. So wurde beispielsweise eine DNA-Untersuchung veranlasst – die am Ende aber kein Ergebnis brachte, wie die Polizei auf Anfrage mitteilt. Vermutungen zu den Tätern gibt es dennoch: „Die 618 – die letzten drei Zahlen der Postleitzahl – soll wohl zeigen, dass man aus Rheinfelden kommt. Vermutet werden jüngere Täter in Frage kommen, welche in Rheinfelden zuhause sein dürften“, gibt Polizeisprecher Thomas Batzel bekannt.
Ein Unterschied: Graffitigemälde und Schmierereien
Eine Graffitiszene gibt es laut Polizei nicht in Rheinfelden. Zu Schmierereien komme es aber doch immer wieder. „Hier sollte man zwischen Graffitigemälden und Farbschmierereien unterscheiden. Um zum Beispiel drei Zahlen irgendwo aufzusprühen, braucht es kein Können“, erklärt Batzel.
Hohe Kosten und kein schöner Anblick
Für Geschädigte ist dies sehr ärgerlich, da eine Entfernung der Farbe mit Kosten verbunden ist. „Ansonsten sieht man ja eine Vielzahl von Farbschmierereien im öffentlich Raum, was kein schöner Anblick ist. Viele der Farbschmierereien wurden bislang auch nicht entfernt“, erklärt der Polizeisprecher.
Rheinfelden ist keine Sprayer-Stadt
Ein echtes Problem sind laut Polizei illegale Schmierereien in Rheinfelden aber nicht, auch wenn sie gelegentlich vorkommen. Die Schmierereien von vor einem Jahr bezeichnet die Polizei als Serie. „Dann war wieder Ruhe“, sagt Batzel. „Damals wurden an 45 Tatorten die Zahlen festgestellt. Die damaligen Täter machten die Runde Bahnhof, Adelberg, Innenstadt mit Ausreißern, zurück zum Bahnhof“, rekonstruiert Thomas Batzel die Tatnacht.
Die Polizei gibt die Hoffnung nicht auf
Ganz aufgegeben hat die Polizei die Hoffnung auch ein Jahr später noch nicht, die Täter zu finden. „Manchmal hilft uns auch der Kommissar Zufall. Vielleicht erhalten wir ja mal eine Treffermeldung aus der DNA-Datei, welche fortlaufend aktualisiert wird. Dann könnten die Ermittlungen fortgeführt werden.
Strafrechtlich handelt es sich um eine Sachbeschädigung, was für einen Täter zur Folge haben könnte, dass er von der Staatsanwaltschaft oder dem Gericht ein Strafe zu erwarten hat“, sagt der Polizeisprecher. Auch würden auf den Täter zivilrechtliche Ansprüche zukommen, was für diesen viel schlimmer wiegen dürfte, da die Schadenssumme nicht unerheblich ist.