Ein junges Reh ist am frühen Samstagmorgen gegen 4.20 Uhr im Herrschaftsbucktunnel mit einem Auto kollidiert und verendete noch an der Unfallstelle. Das teilte die Polizei mit. Nur wenige Minuten zuvor, gegen 4 Uhr, meldeten weitere Verkehrsteilnehmer, dass mehrere Rehe im Nollinger Bergtunnel unterwegs seien. Noch ist nicht klar, wie die Tiere auf die Fahrbahn geraten sind.

Mögliche Erklärungen

Für Polizeisprecher Thomas Batzel gibt es eigentlich nur eine Erklärung: Die Tiere könnten von Süden her – bei der Anschlussstelle Rheinfelden-Mitte – auf die Autobahn geraten und dann Richtung Tunnel gelaufen sein. „Von dort gab es für sie nur noch eine Richtung, geradeaus.“ Revierförster Gerd Fricker kann sich auch vorstellen, dass die Tiere durch ein bislang unentdecktes Loch in den Wildschutzzäunen gekrochen sind.

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„Aktuell befinden sich die Tiere in der sogenannten Blattzeit, also der Brunft“, so der Förster. Da seien sie ohnehin mobil. Hinzu komme, dass viele Geißen Junge hätten. „Wenn so ein Junges durch einen Zaun entwischt, hält die Geiß nichts davon ab, hinterher zu laufen.“

Die Wildschutzzäune im genannten Bereich würden derzeit durch wildkatzensichere Zäune ersetzt, sagt Fricker. Diese hätten noch einen speziellen Aufbau, um nicht nur Wildschweine und Rehe abzuhalten, sondern eben auch die Wildkatzen. Vielleicht ist es den Rehen am Samstag auch aufgrund dieser Arbeiten gelungen, auf die Fahrbahn zu kommen. Begegnungen mit Wildtieren auf Autobahnen seien zwar selten, kämen aber durchaus vor.

Fricker selbst erinnert sich an einen Fall vor ein paar Jahren, als ebenfalls mehrere Tiere auf der A861 unterwegs waren. Gemeinsam mit Polizei und Autobahnmeisterei sei es damals gelungen, die Tiere zu vertreiben. Die Autobahnmeisterei kontrolliert die Wildschutzzäune in regelmäßigen Abständen auf Schadstellen.

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