Waren es tatsächlich Lücken im nicht fertig montierten Wildschutzzaun, die es vor wenigen Wochen einer Gruppe von Rehen ermöglichte, auf die A 98 zu gelangen? Der Rheinfelder Anton Brugger glaubt das nicht. Vielmehr sieht er die Betriebstore für die Autobahnmeisterei südlich und nördlich der A 98 als Problem: Denn die stünden seiner Beobachtung nach seit Wochen Tag und Nacht offen. „Ich habe ein Waldgrundstück rund 300 Meter vom südlichen Tor entfernt und war während des Sommers jeden Tag dort.“ Auf das Problem hatte er nicht nur in einem Leserbrief hingewiesen, sondern es auch dem Landratsamt und der Polizei gemeldet. Auch die Mitarbeitenden der Autobahnmeisterei habe er mehrfach gebeten, doch die Tore zu schließen. Passiert sei nichts, sagt Brugger im Gespräch.
Dieser Umstand sei grob fahrlässig – nicht nur wegen der Wildtiere, die so auf die Fahrbahn gelangen und schwere Unfälle verursachen könnten. „Gleich daneben gibt es eine Viehweide.“ Nicht auszudenken, wenn von dort mal Rinder ausgebüxt wären.
Auch Rafaela Bizjak-Trüby ist das offene Tor aufgefallen. Sie geht regelmäßig dort joggen oder mit ihrem Hund spazieren. Sie schildert, dass sie das rund acht Meter breite Tor „noch nie geschlossen“ gesehen habe.
Auf Nachfrage der Redaktion bestätigt die zuständige Autobahn GmbH am Donnerstag, dass es im Bereich des südlichen Tores Probleme gegeben habe. „Es ist korrekt, dass ein Betriebstor circa rund vier Wochen offen stand“, erklärt eine Pressesprecherin. „Ursache war eine defekte Lichtschranke. Durch den technischen Defekt wurde dauerhaft signalisiert, dass sich ein Gegenstand im Bereich des Tors befindet, obwohl das nicht der Fall war. Das Tor konnte deshalb nicht verschlossen werden“, so die Pressesprecherin, die außerdem eine Information ihrer Behörde von Montag korrigiert. Die provisorisch aufgestellten Bauzäune ersetzten nicht die Tore, sondern befänden sich in den Bereichen daneben. Hier habe es bei der internen Abklärung ein Missverständnis gegeben. Am Dienstag, so die Autobahn GmbH abschließend, sei die defekte Lichtschranke am Betriebstor ersetzt worden.
Dass die Tore nun auch wirklich zu sind, davon hat sich Anton Brugger gleich am Donnerstagnachmittag ein eigenes Bild gemacht. „Es ist einfach schade, dass immer erst etwas passieren muss, bis reagiert wird“, sagt Brugger. Er wird die Situation an den Betriebstoren jedenfalls weiter im Blick behalten.