Mehr als 40 Menschen verloren am 16. April bei einem Großbrand in Rickenbach ihr Hab und Gut. Die mit einem Großaufgebot angerückten Rettungskräfte konnten die Flammen zwar eindämmen und löschen, doch sechs Personen mussten mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Beeindruckend war die Hilfsbereitschaft der Menschen in Rickenbach, die den Brandopfern mit Obdach und Sachspenden große Hilfe leisteten.

Diskussion um Windkraft beschäftigt auch den Hotzenwald

Gleich mehrfach beschäftigte sich der Rickenbacher Gemeinderat mit der Energiewende. Anfang März wurde auch der Entwurf zur Gesamtfortschreibung des Regionalplans Hochrhein-Bodensee für die Gewinnung von
Strom durch Windkraftanlagen bekannt. Für Rickenbach besonders bedeutsam ist das 104 Hektar große Vorranggebiet Hoheneck mit seinen Wald- und Feldflächen, welches auf der Gemarkung der Ortschaften Herrischried, Rickenbach, Görwihl und Laufenburg liegt.

Bild 1: 2024 in Rickenbach: Ein Großbrand macht Dutzende obdachlos
Bild: Müller

Dass die Errichtung von Windkrafträdern auch in Rickenbach nicht unstrittig ist, wird in der Julisitzung des Gemeinderates deutlich. Das Gremium lehnt die Ausweisung des 120 Hektar großen Gebietes Klingenfelsen zwischen Hütten und Bergalingen an der Hangkante zu Wehr einstimmig ab.

Die letzte Sitzung des Rickenbacher Gemeinderates im Jahr 2024 endet mit einem Eklat: Während sich das Gremium einstimmig für das Projekt einer Windkraft- und Freiflächen-PV-Anlage auf dem Hoheneck ausspricht, kündigen Gegner eines Windkraftrades umgehend eine Initiative für ein Bürgerbegehren gegen das Bürgerenergieprojekt an.

In der Septembersitzung des Gemeinderates Rickenbach manifestierten sich weitere Vorbehalte gegen die vom Regionalverband Hochrhein-Bodensee ausgewiesenen Vorranggebiete für Freiflächen-Photovoltaik in den Gebieten Hinterer Heuberg bei Hütten und Unter dem Dorf bei Bergalingen. Alternativ, so der Beschluss des Gemeinderates, solle dem Verband eine Ausweichfläche bei Hottingen angeboten werden.

Städtepartnerschaft feiert Jubiläum

Mit dreijähriger Verspätung wegen Corona konnten die Rickenbacher am 27. und 28. Januar das 40-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft mit Plombières-les-Bains mit zahlreichen Freunden aus Frankreich begehen.

Bürgermeisterin Lydie Barbaux aus Plombieres-les-Bains und Rickenbachs Bürgermeister Dietmar Zäpernick erneuerten den ...
Bürgermeisterin Lydie Barbaux aus Plombieres-les-Bains und Rickenbachs Bürgermeister Dietmar Zäpernick erneuerten den Freundschaftsvertrag zwischen beiden Gemeinden. | Bild: Charlotte Fröse

Den Höhepunkt bildete die feierliche Erneuerung des Freundschaftsvertrages in der Gemeindehalle Willaringen durch Bürgermeister Dietmar Zäpernick und seine französische Amtskollegin Lydie Barbaux.

Ehrenamtliche leisten großartige Arbeit

Mit berechtigtem Stolz konnte Anfang März der Förderverein Gemeinsam für Altenschwand den bevorstehenden Abschluss der Umbauarbeiten für das Alte Schulhaus in Altenschwand vermelden. Mit bis dahin 7300 ehrenamtlichen Arbeitsstunden wurde das Ende der 1970er Jahre geschlossene Schulhaus vor dem Verfall gerettet und steht der Bürgerschaft nun bald als neues soziales Zentrum zum Verfügung.

Murgtalpfad wird Gemeinschaftsprojekt

Ebenfalls im Mai erfolgte beim Pfaffensteg in Hottingen der feierliche Spatenstich zur Neugestaltung des Murgtalpfades im Beisein der Bürgermeister von Herrischried, Rickenbach und Murg.

Spatenstich für den Murgtalpfad: von links Patrick Schenk, Markus Huber, Regina Melch, Diemtar Zäpernick, Christian Dröse, Inga Roser ...
Spatenstich für den Murgtalpfad: von links Patrick Schenk, Markus Huber, Regina Melch, Diemtar Zäpernick, Christian Dröse, Inga Roser (Aufwind Group), Adrian Schmidle | Bild: Christian Dröse

Insgesamt 500.000 Euro standen für die Gestaltung der neuen Wegführung des beliebten Wanderpfades zur Verfügung.

Vogt Plastic verlegt Hottinger Betrieb

Anfang Juli wird bekannt, dass in Hottingen zum Jahresende 2024 ein Stück Industriegeschichte verloren geht – wird doch dann das dortige Werk des Recyclingunternehmens Vogt Plastic geschlossen und seine Produktion mit den 60 Mitarbeitern nach Rheinfelden verlegt.

Die Produktionsanlagen von Vogt Plastic in Hottingen – zum Jahresende 2024 werden sie im Werk Rheinfelden aufgebaut.
Die Produktionsanlagen von Vogt Plastic in Hottingen – zum Jahresende 2024 werden sie im Werk Rheinfelden aufgebaut. | Bild: Alexander Jaser

Pfarrer Rathgeber verlässt den Hotzenwald

Anfang August wird bekannt, dass Martin Rathgeber, evangelischer Pfarrer auch in Rickenbach, nach Zell im Wiesental wechseln wird. Die Vakanzvertretung für den seit 2018 im Hotzenwald tätigen Seelsorger übernimmt sein Kollege Winfried Oelschlegel aus Bad Säckingen.

Wie die Fliegerei auch für den Tierschutz taugen kann, wurde Ende August auf dem Segelflugplatz in Hütten deutlich: 36 Waldrappen machten sich in dem Rickenbach Ortsteil auf den Weg nach Andalusien – in Begleitung von zwei Piloten in motorisierten Gleitseglern. Da die Waldrappe auf der Liste der bedrohten Arten steht, wurde ihr dieser besondere Geleitschutz zuteil.

In Hütten gab es mehr Autos als Einwohner

In den ersten Septembertagen gab es dann nahe dem Hüttener Segelflugplatz bei einem Oldtimertreffen über 600 Fahrzeuge aller Art zu bewundern. Durch die vom Musikverein Heimatklang Hütten organisierte Autoshow zählte der beschauliche Ort an diesen Tagen mehr Autos als Einwohner.

Bestattungen jetzt auch im Ruheforst möglich

Zwischen Egg und Willaringen wurde Mitte September der „Ruheforst Rickenbach im Südschwarzwald“ mit einer feierlichen Zeremonie eröffnet. Träger des Friedhofs ist die Gemeinde Rickenbach, betrieben wird er von der „Ruheforst GmbH.“ Die Vorarbeiten für den Friedhof, der allen Menschen offen steht, dauerten zwei Jahre.

In Rickenbach wurde der neue Begräbniswald „RuheForst“ eingeweiht. Im Bild von links: Jost Arnold Geschäftsführer der RuheForst GmbH, ...
In Rickenbach wurde der neue Begräbniswald „RuheForst“ eingeweiht. Im Bild von links: Jost Arnold Geschäftsführer der RuheForst GmbH, Landrat Dr. Martin Kistler, CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller, Bürgermeister Dietmar Zäpernick und der Waldbesitzer, Leopold von Schönau-Wehr. | Bild: Charlotte Fröse

Landgericht Waldshut-Tiengen sühnt ein Tötungsdelikt

Am 14. Oktober beginnt vom dem Landgericht Waldshut-Tiengen der Prozess gegen einen 58-jährigen Mann, dem vorgeworfenen wurde, am 23. Dezember 2023 einen 38-jährigen Mann in Rickenbach erschossen zu haben. Die zerstückelte Leiche des Opfers warf er nach der Tat in den Rhein.

Das könnte Sie auch interessieren

Im November 2024 wird der Täter wegen Totschlags zu sechs Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Ob es aber dabei bleiben wird, ist unklar. Mittlerweile ist gegen das Urteil Revision eingelegt worden.

Rickenbach verliert seine Post

Mitte Dezember kündigt Bernhard Käser an, nach 33 Jahren sein Geschäft für Schreibwaren und Toto Lotto mit einem Stehcafé in Rickenbach im Frühjahr 2025 zu schließen – Rickenbach verliert dann auch seine seit 25 Jahren dort betriebene Postfiliale.