St. Blasien – Der Wanderbuchautor und Kollegslehrer für Erdkunde und Katholische Religion Matthias Schopp ist in seinem Leben Tausende Kilometer gewandert. Wandern hat für ihn große persönliche Bedeutung. Am Kolleg hat er in den vergangenen Jahren zwei 24-Stunden-Wanderungen geleitet. Seine Begeisterung und Erfahrung möchte er auf der geplanten Exkursion mit den 13 derzeitigen Zwölftklässlern teilen.
Start ist am 27. Juli 2025 mit einem Flug von Zürich über Katar zum Kilimandscharo International Airport in Moshi/Tansania. Die Strecke vom Basiscamp bis zum Uhuru Peak, dem Gipfel des Vulkankegels, beträgt 80 Kilometer, und die haben es in sich. Matthias Schopps Reisegruppe mit den sechs Schülern und sieben Schülerinnen sowie zwei Lehrerkollegen, einem Schülervater, einem Altschüler und einer Altschülerin wird eine eher selten begangene Route nehmen.
Von Bergeinsamkeit könne auf dieser Route trotzdem nicht die Rede sein, so Schopp. Erstens werde diese Tour von Hunderten Touristen täglich bevölkert sein und zweitens wird die Gruppe von einer 80 Leute starken Mannschaft begleitet. Der Begleittrupp besteht aus einheimischen Trägern, die die Zelte und Vorräte tragen, zehn ausgebildeten Bergführern und einem zehnköpfigen Küchenteam, denn die Mitglieder der Expedition werden bekocht. Der 5894¦Meter hohe Berg liegt im Kilimandscharo-Nationalpark, zum Essen und Übernachten gibt es vorgeschriebene Zeltplätze, auf denen dauerhaft Ranger stationiert sind. Die Exkursionsteilnehmer tragen jeweils einen Tagesrucksack mit den nötigsten Dingen. Duschen gibt es unterwegs nicht, Kleidung ist knapp: Vorgesehen ist pro Person ein Set Laufkleidung und ein Set Campkleidung für die Nacht.
Die tägliche Gehzeit beträgt mindestens vier Stunden. Für die Gipfeletappe über einen Geröllpfad den Vulkankegel hinauf rechnet Matthias Schopp für Hin- und Rückweg mit einem insgesamt 14-stündigen Marsch. Die Kollegsgruppe wird um Mitternacht starten und um 8 Uhr am Morgen den Gipfel erreichen. „Es ist grandios, von hier aus den Sonnenaufgang zu erleben. Man hat einen Blick wie aus einem Flugzeug, unter uns die Wölkchen und die Weite“, berichtet Matthias Schopp, der den Kilimandscharo-Gipfel bereits 2008 erstiegen hatte. Ein gewisses gesundheitliches Risiko besteht wegen der extremen Höhen, in die die Tour führt. Auch der Temperaturunterschied ist gewaltig: Er reicht von mehr als 30 Grad in der Ebene bis zu minus 15 Grad. Gemildert sei das Risiko, weil eine medizinische Fachkraft in der Gruppe sei, morgens und abends wird der Sauerstoffgehalt im Blut der Teilnehmer gemessen.
Um sich konditionell auf die körperlichen Strapazen vorzubereiten, hat Matthias Schopp zu Beginn des Schuljahres am Kolleg eine Wander-AG ins Leben gerufen. Die Touren, die in allen Schulferien bis zur Abreise unternommen werden, führen in die Umgebung von St. Blasien und sie sind zwischen 15 und 30 Kilometer lang. Ebenfalls auf dem Trainingsprogramm zur Vorbereitung stehen eine 24-Stunden-Wanderung ohne Schlaf mit insgesamt 72 Kilometern an Himmelfahrt und eine dreitägige Bergtour in den Alpen kurz vor Beginn der Afrikareise. Was kann man auf dieser Tour lernen? „Man erfährt in dieser Grenzerfahrung zwischen zwei Lebensphasen, dass man etwas erreichen kann, und gewinnt an Resilienz. Man lernt eine fremde Kultur kennen, und man erfährt ein Gemeinschaftserlebnis in einer der großartigsten Landschaften der Welt“, sagt Schopp.