Die Umbauarbeiten im Rathaus Stühlingen in der Schlossstraße 9 gehen zügig voran. „Die Durchführung der Abbruch- und Rückbauarbeiten mit der Abbruchfirma GL Baggerbetrieb sind auf einem sehr guten Weg“, sagt die Leiterin des Stadtbauamtes, Daphne Kephalidis-Walker auf Anfrage des SÜDKURIER.
Der Stand der Arbeiten war vor Kurzem auch Thema im Gemeinderat. Die Abbrucharbeiten der beiden Häuser Schlossstraße 5 und 7 sind fast beendet, wurden allerdings verzögert wegen diverser Bereiche, in denen Schadstoffe zum Vorschein kamen.
Zum Beispiel war in einem Stockwerk ein Boden mit drei Fliesenlagen übereinander vorgefunden worden. Zwischen den Fliesen wurde Pappe mit einer Teerschicht verbaut, außerdem war in früheren Jahren an anderen Stellen auch Asbest benutzt worden. Dies alles musste von einem Schadstoffgutachter beurteilt und daraufhin auch speziell entsorgt werden.

Haus 7 war einsturzgefährdet, weshalb darin nicht gearbeitet werden konnte. Ein Bagger musste die Wände und Böden einreißen und erst dann konnte das Abbruchmaterial getrennt werden. Die Gewölbekeller der beiden Häuser wurden und werden noch mit Abbruchmaterial befüllt, berichtete Daphne Kephalidis-Walker. 361.000 Euro waren für die gesamten Abbrucharbeiten angesetzt worden, die derzeitigen Gesamtkosten liegen bei etwa 363.000 Euro. Man sei aber noch nicht ganz durch, gab Bürgermeister Joachim Burger bekannt. Das Schadstoffgutachten würde mit 20.000 Euro und die Verkehrssicherung mit knapp 22.000 Euro zu Buche schlagen.
Die Rückbauarbeiten im Rathaus stoßen auch mehrfach auf Mängel. Stellenweise müsse man auf den Rohbau zurückbauen. Das Dachgeschoss müsse statisch geprüft und diverse Innenwände durch neue Trockenbauwände ersetzt werden. Das heißt, dass im Zuge des Rückbaus immer wieder Fehler aus der Vergangenheit auftauchen, worüber sich Planer und Statiker beraten müssen. Burger betonte in dem Zuge, dass es ihm sehr wichtig sei, dass bei allem gespart werden muss.
Die Arbeiten finden in enger Absprache mit der Gewerbeaufsicht und dem Umweltschutz des Landratsamtes Waldshut statt. Unter Berücksichtigung der zusätzlichen, unvorhergesehenen Schwierigkeiten sei man mit den Rückbauarbeiten beschäftigt, weist Kephalidis-Walker hin.
„Leider musste bei jedem Schadstofffund eine Probeentnahme durch einen Schadstoffgutachter durchgeführt und dann das Ergebnis der Laboruntersuchung abgewartet werden, bevor die Arbeiten an der Fundstelle entsprechend den Vorgaben (Arbeitsschutz und Entsorgung betreffend) weitergeführt werden konnten“, sagt sie zum Zeitablauf.

Für die Rathaussanierung und die Erweiterung hat der Gemeinderat die Elektroinstallationsarbeiten an den günstigsten Bieter, die Firma Elektro Rebmann aus Ühlingen-Birkendorf, zum Bruttoangebotspreis von 676.508 Euro vergeben. Die Kostenberechnung lag bei 715.619 Euro, das bedeutet eine Einsparung von 39.103 Euro. Ebenfalls wurde die Lieferung und Montage der Photovoltaikanlage in Auftrag gegeben. Die Firma Leiber&Roth Elektrotechnik bekam als günstigster Bieter den Zuschlag bei einem Angebotspreis von 26.092 Euro. Die Kostenberechnung lag doppelt so hoch, nämlich bei 51.946 Euro.
Bürger erhalten Einblick in die Baustelle
Die Stadtverwaltung bietet am Montag, 28. Juli, 16 Uhr, allen Interessierten erstmals eine Baustellenführung an. Treffpunkt ist an der Schlossstraße 9 beim Sanierungshinweisschild am Brunnen. Anmeldung bis Montag, 28. Juli, 12 Uhr im Sekretariat, Telefon 07744/532 20.
Die Plätze sind begrenzt, bei großem Interesse werden weitere Termine angeboten. Voraussetzung für die Führung durch die Baustelle ist festes Schuhwerk, eine gute Mobilität und ein Mindestalter von 16 Jahren.