Der Ur-Lausheimer Karl Korhummel wird am Freitag, 31. Januar, 90 Jahre alt, sieht aber gut zehn Jahre jünger aus. Er ist der Jüngste von sieben Geschwistern, drei Mädchen und vier Jungen. Der Älteste, Jahrgang 1915, war von der ersten Frau des Vaters, die anderen sechs hatte die zweite Frau in Lausheim zur Welt gebracht. Der zweitälteste Bruder, Jahrgang 1924, musste wie sein großer Bruder in den Krieg und kam aber nicht mehr lebend zurück.
Schwere Schicksalsschläge
Die Familie hatte und hat eine große Landwirtschaft. Der fünfjährige Karl kam 1940 ins Messer des Mähers und verlor dabei vier Finger der linken Hand, nur der Daumen war ihm geblieben. Er meint heute, er habe alles machen können – trotz dieses Handicaps.
Nicht gerne erinnert er sich an das Jahr 1957 zurück, als das elterliche Bauernhaus komplett abgebrannt ist. Noch im gleichen Jahr wurde es wieder aufgebaut und ein Jahr später übergab der Vater ihm den Hof. Eigentlich hätte der im Krieg gebliebene Bruder den Hof bekommen sollen.
Große Hof mit 90 Milchkühen
Karl Korhummel ging acht Jahre in Lausheim zur Schule und besuchte dann die Landwirtschaftsschule in Stühlingen und die Berufsschule in Grimmelshofen. Am 23. Juli 1964 heiratete er seine Rosemarie und bekam mit ihr drei Kinder. Hubert, der Älteste, übernahm vor längerem den großen Hof, der 80 bis 90 Milchkühe beherbergt. Die zwei Töchter sind weggezogen.
Kurze Zeit arbeitete Karl Korhummel für die Stadt im Wald, doch der Hof forderte ihn mit Haut und Haaren. Aber privat war die Arbeit im eigenen Wald immer wie ein Hobby für ihn. Auch die Mitarbeit bei der Feuerwehr war für ihn selbstverständlich. In seinem Wohnzimmer hängt die Urkunde des Stühlinger Bürgermeisters, die ihm für 70 Jahre aktive Feuerwehrzugehörigkeit verliehen wurde.
Eine besondere Freude sind ihm seine drei Enkelinnen und vier Enkel, die regelmäßig zu Besuch kommen. Und besonders stolz ist er auf seine erste Urenkelin Lilli.