Die Alemannen-Rockband Luddi aus Birkendorf hat beim erstmals vergebenen Landespreis für Dialekt in Baden-Württemberg den beeindruckenden dritten Platz für ihren Titel „Ich schwätz Alemannisch, worum au it“ erzielt.

Die Jury, die 130¦Bewerber der Kategorie Lied/Musik bewertete, war von dem besonderen Ausdruck und der Kreativität der Band begeistert. Die begehrte Auszeichnung wurde im neuen Schloss Stuttgart von Ministerpräsident Winfried Kretschmann feierlich überreicht.

Die Band, die im Jahr 2002 ihr erstes Konzert anlässlich des 50-Jährigen des Landes Baden-Württemberg in Tiengen gab, kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Die Auszeichnung 22 Jahre nach ihrer Konzert-Premiere ist nicht nur ein Beweis für das anhaltende Engagement der Band, sondern auch eine erfreuliche Belohnung für ihre musikalischen Bemühungen mit 350 bis 400 begeisternden Konzerten im In- und Ausland. In der Begründung für die Auszeichnung heißt es:

Eine Liebeserklärung

Luddi zeigt in der Liebeserklärung an ihre alemannische Muttersprache, wie klangvoll Mundart sein kann. Schöne Wortbilder bleiben im Gedächtnis und zeugen von Ausdrucksstärke mundartlicher Texte. Instrumental und vokal gut aufeinander eingespielt, mitreißend und publikumswirksam musiziert die Gruppe Luddi und animiert zum Mitsingen.

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Der rockige Refrain geht gleichzeitig ins Ohr und in die Füße“, so zu lesen auf der Homepage des Dachverbandes für Dialekte Baden-Württemberg. Der Bandchef nahm die Auszeichnung stellvertretend für die Musiker am 21. Oktober 2024 entgegen. „Des freut üs gruusig“, teilt Luddi auf der Facebook-Seite mit.

Für Luddi gibt es nichts Besseres als Dialekt

„Wir würden uns sehr freuen, wenn in den Stuben daheim wieder Wert auf aktives Dialekt sprechen gelegt wird“, so Manuel Dörflinger. Dem Liedsatz „Ich schwätz alemannisch, worum au it?“ folgt: „wells für mi nüt Bessers gibt.“ Die Musiker bekennen sich stolz zu ihrer Heimat und ihrem Dialekt, der lange Zeit eher verpönt war. Dass Mundart Ausdruck ihrer Zugehörigkeit und Selbstverständnis ist, dafür hatte Luddi seit Bandgründung ein starkes Bewusstsein, an dem sie seit nunmehr 23 Jahren keinen Zweifel lässt. „Alemannisch ist unsere Muttersprache und in keiner anderen Sprache können wir uns so präzise ausdrücken, was wir fühlen und vermitteln wollen.

Zwei Brüder schreiben die Texte

Die Musik ist das wichtigste Element der Konzerte, die von den Bandmitgliedern gemeinsam komponiert und arrangiert wird, die Liedtexte stammen jeweils aus der Feder der Brüder Manuel oder Christoph Dörflinger.

Die Bandmitglieder sind stolz darauf, ihre Sprache und Kultur durch Musik zu repräsentieren und freuen sich, dass ihr Lied so viele Menschen erreicht hat. Weiterhin hoffen sie, mit ihrer Musik in Zukunft noch mehr Menschen zu inspirieren.

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Die Ehrung ist nicht nur ein Höhepunkt in der Geschichte der Band, sondern setzt einen wichtigen Akzent für die Mundartmusik in der Region.

Das ist die Band Luddi

Aktuelle Band-Besetzung seit dem Jahr 2015 sind Christoph Dörflinger (Gesang, Saxophon, Klarinette und Mundharmonika), Manuel Dörflinger (Gesang, Gitarre und Trompete) Simon Frommherz (Posaune und Percussion), Jürgen Schmidt (Gitarren) und Thilo Rebmann (Schlagzeug, Gesang), sowie im Wechsel als Verstärkungs-Luddis Martin Bürger und Igor Pfeiffer (Bass).

Band ist bereits preisgekrönt

Die Band wurde bereits im Jahr 2014 mit dem Landes-Kleinkunstpreis und zuvor mit dem Tourio ausgezeichnet. Josef Kaiser widmete Luddi in seiner im Jahr 2015 erschienenen Chronik „90 Jahre Heimat – 60 Jahre Tourismus – 12 Jahre Rothauser Land“ ein eigenes Kapitel.

Der Landespreis für Dialekte als Teil der Mundart Initiative der Landesregierung wurde zusammen mit dem Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg in diesem Jahr erstmals verliehen und soll künftig alle zwei Jahre vergeben werden.

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