Januar

Weil Hochbauamtsleiter Lorenz Wehrle überraschend die Stadtverwaltung Waldshut-Tiengen verließ, konnten eine Reihe kommunaler Projekte nicht planmäßig starten, die der Gemeinderat bereits beschlossen hatte. Betroffen waren vor allem Vorhaben an Schulen wie Erweiterungen, Sanierungen und Brandschutzmaßnahmen.

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Die Freie-Wähler-Fraktion stellte in der Gemeinderatssitzung Ende Januar einen „regen Wechsel“ beim Rathaus-Personal fest und forderte von der Verwaltung nähere Informationen zur Fluktuation. Seit 2014, als der bisherige Leiter Martin Gruner zum Ersten Beigeordneten der Stadt gewählt wurde (auf Ende Januar 2017 trat er zurück), ist die Situation im städtischen Hochbauamt von Vakanzen geprägt. Bislang hat die Verwaltung keinen neuen Leiter präsentiert.

Hochbauamtsleiter Lorenz Wehrle verließ Anfang 2020 die Stadt. Seitdem ist der Posten unbesetzt.
Hochbauamtsleiter Lorenz Wehrle verließ Anfang 2020 die Stadt. Seitdem ist der Posten unbesetzt. | Bild: Juliane Schlichter

Februar

Als Ruhe vor dem Sturm könnte man die Fasnacht 2020 bezeichnen. Beim Heringsessen in der Waldshuter Stadtscheuer, beim Narrengericht vor dem Storchenturm in Tiengen und auch beim ersten Nacht­umzug in Waldshut, um nur drei fasnächtliche Höhepunkte in der Doppelstadt zu nennen, feierten die Narren ausgiebig die fünfte Jahreszeit.

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In Basel hingegen schob das Coronavirus, das sich von China aus seinen Weg um die ganze Welt bahnte, der Fasnacht, die traditionell einige Tage nach der schwäbisch-alemannischen Fasnacht gefeiert wird, den Riegel vor: Beim berühmten Basler Morgestraich blieben die Pfeifen stumm und die Laternen dunkel. Die Behörden hatten die Basler Fasnacht kurzfristig abgesagt. Die Angst vor einer Ausbreitung des Coronavirus war zu groß.

Die Berghexen Waldshut organisierten erstmals am Fasnachtsmontag einen Nachtumzug mit Hexensprung.
Die Berghexen Waldshut organisierten erstmals am Fasnachtsmontag einen Nachtumzug mit Hexensprung. | Bild: Juliane Schlichter

März

Corona ist offiziell im Kreis Waldshut angekommen. Am 11. März wurde dem Gesundheitsamt gemeldet, dass eine Person aus dem Landkreis positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die betroffene Person befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits seit längerer Zeit als Patient in einem Klinikum außerhalb des Landkreises, wie das Landratsamt damals mitteilte.

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Um ein Ausbreiten des Coronavirus einzudämmen, riegelte Deutschland fünf Tage später die Übergänge in die Schweiz sowie nach Österreich und Frankreich ab. Grenzgänger durften in die Schweiz weiter einreisen, aber Personen ohne gravierenden Grund wurde die Einreise verweigert. Die erste Corona-Verordnung des Landes stellte das Leben auf den Kopf. Der Einzelhandel schloss am 16. März, Schulen und Kitas einen Tag später.

Im Kontrast zur fröhlichen Schnitzfigur am Johannisplatz in Waldshut stand das Verbot, den Spielplatz zu benutzen.
Im Kontrast zur fröhlichen Schnitzfigur am Johannisplatz in Waldshut stand das Verbot, den Spielplatz zu benutzen. | Bild: Roland Gerard

April

Die Entscheidung war bis dahin offen, aber letztlich doch erwartet worden: Die beiden großen Heimatfeste, der Schwyzertag in Tiengen und die Chilbi Waldshut, fallen 2020 der Corona-Krise zum Opfer. Über die Absage einigten sich im April die Organisatoren der beiden Heimatfeste mit der Stadtverwaltung. Der Schwyzertag hätte vom 3. bis 6. Juli, die Chilbi vom 14. bis 19. August stattfinden sollen.

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Die Entscheidung sei allen Beteiligten nicht leicht gefallen, sagte Oberbürgermeister Philipp Frank damals im Gespräch mit unserer Zeitung. Rund einen Monat nach dem Schließungs-Erlass wegen der Corona-Krise konnten am 20. April Einzelhändler in Waldshut-Tiengen wieder ihre Geschäfte öffnen. Einschränkungen gab es jedoch für Läden, die mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben.

Allgegenwärtig sind die Hygienevorkehrungen in den Ladengeschäften, hier in einer Boutique in Waldshut.
Allgegenwärtig sind die Hygienevorkehrungen in den Ladengeschäften, hier in einer Boutique in Waldshut. | Bild: Roland Gerard

Mai

Parkende Autos sind ein gewohnter Anblick auf dem Waldshuter Chilbiplatz. Parkende Autos, in denen zwei Stunden lang und länger freiwillig Menschen sitzen und gebannt durch die Windschutzscheibe schauen, waren Anfang Mai jedoch ein Novum in Waldshut. Mit seinem Autokino bot der VfB Waldshut in den „kinofreien“ Corona-Zeiten eine gelungene Alternative. Bis Ende des Monats flimmerten mehrere Filme über die Großleinwand.

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Nach der 20 Monate dauernden Sanierung wurden die Arbeiten an der Waldshuter Kolpingbrücke im Mai abgeschlossen. Für Fahrzeugführer und Fußgänger war die Verbindung über die Bahngleise seit Ende April wieder ohne Einschränkungen nutzbar. Die Sperrungen unter und auf der Brücke wurden im Monat darauf aufgehoben.

Beim Autokino des VfB Waldshut auf dem Chilbiplatz blickten die Zuschauer auf eine Großbildleinwand.
Beim Autokino des VfB Waldshut auf dem Chilbiplatz blickten die Zuschauer auf eine Großbildleinwand. | Bild: Ursula Freudig

Juni

Knapp zwei Jahre nach Sanierungsbeginn wurde das Tiengener Freibad Ende Juni offiziell in Betrieb genommen. Insgesamt kostete die Maßnahme 6,5 Millionen Euro. Die Technik und die Leitungen des Bads wurden komplett erneuert und die Becken mit Edelstahl verkleidet. Laut der Stadtwerke besuchten am ersten Öffnungstag 280 Gäste über den Tag verteilt das Bad.

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Dazu zählte auch der Waldshut-Tiengener Sänger Max Mutzke, der im Gespräch mit dieser Zeitung verriet, dass er bereits als Kind regelmäßig Gast im Tiengener Bad war. Der Gemeinderat hatte sich kurz zuvor für die Öffnung der beiden Freibäder in Waldshut und Tiengen unter gesetzlich vorgegebenen Abstands- und Hygienemaßnahmen ausgesprochen, die den Badebetrieb in dieser Saison einschränkten.

Hintereinander her schwimmen wie diese Quietsche-Enten mussten Freibadbesucher in Waldshut-Tiengen.
Hintereinander her schwimmen wie diese Quietsche-Enten mussten Freibadbesucher in Waldshut-Tiengen. | Bild: Juliane Schlichter