Juli
Mit einem Festakt in der Stadthalle Waldshut wurde Mechthild Rövekamp-Zurhove Ende Juli als Schulleiterin des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut verabschiedet. Nach einem beruflichen Wechsel ihres Mannes kehrte die Familie nach zehn Jahren am Hochrhein in das heimatliche Münsterland zurück. Bei ihrer Verabschiedung dankte ihr OB Philipp Frank für die Leidenschaft, mit der sie sich für die Entwicklung des Gymnasiums eingesetzt habe.
Wenige Tage nach ihrer eigenen Verabschiedung lobte Rövekamp-Zurhove bei der Abiturfeier einen besonderen Jahrgang: „Ihr habt Euch nicht beeindrucken lassen und konzentriert Eure Klausuren geschrieben. Respekt“, sagte die scheidende Schulleiterin über die Jugendlichen, die ihre Prüfungen mitten in der Corona-Pandemie absolviert hatten.

August
Nur ein Hauch von Chilbi wehte Mitte August durch Waldshut. Das große Heimatfest fiel, mit Ausnahme von Totengedenken und Stadtjahrzeit, coronabedingt aus. Anstelle der üblichen Bock- gab es jedoch eine Chilbi-Verlosung. Dem Käufer des Gewinnerloses winkte kein lebendiges Tier in Form eines Schafbocks, sondern ein Kunstwerk. Dieses entstand im Atelier des Schweizer Künstlers Santhori in Bad Zurzach.
Der Clou: Das Bild wurde vor den Augen der Teilnehmer an der Verlosung per Flamme, die sich an einer Lunte durch das Werk fraß, fertiggestellt. Mit nach Hause nehmen durfte es Stephan Vatter, Zunftmeister der Narro-Zunft Waldshut. Er hatte beim Kauf seiner Lose bestimmt, dass im Falle eines Gewinns die Summe an die Nachsorgeklinik Tannheim gehen soll.

September
Mit dem symbolischen Spatenstich vor dem Klinikum Hochrhein in Waldshut begannen im September offiziell die Arbeiten für den Erweiterungsbau. Bis April 2021 soll auf dem früheren Vorplatz des Krankenhauses ein dreistöckiger Interimsbau mit insgesamt 62 Betten errichtet werden.
Die Verbesserung der Gesundheitsversorgung am bisherigen Standort nannten die Entscheidungsträger als richtigen Zwischenschritt bis zum vorgesehenen Bezug des Zentralklinikums in Albbruck bis 2028. Waldshut-Tiengens Oberbürgermeister Philipp Frank bezeichnete den Interimsbau in Waldshut für 15,5 Millionen Euro als „alternativlos“. Die frei werdenden Räume im Bestandsgebäude sollen künftig für ambulante Operationen und das Schlaflabor der Pneumologie genutzt werden.

Oktober
Zum ersten Klimaschutztag in Waldshut-Tiengen kamen Mitte Oktober etwa 70 Menschen in die Stadthalle Tiengen. Unter ihnen waren politische Vertreter von Landkreis, Stadt und Ortsteilen. „Vor Ort beginnt Klimaschutz, die Kommunen müssen Projekte voranbringen“, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter. Bei verschiedenen Vorträgen ging es unter anderem um die Rolle von Wind- und Sonnenenergie und effizienter Energiespeicherung sowie um das Thema Nachhaltigkeit.
Veranstalter des Klimaschutztages waren der neu gegründete Förderverein erlebbare Umweltbildung mit dem in Tiengen wohnenden Jörg Kasseckert als treibende Kraft und die Klimaschutz-Bewegung „Fridays for Future“ mit ihrem Sprecher Jan Amann aus Remetschwiel an der Spitze.

November
Auf einer umzäunten Weide im Waldshut-Tiengener Ortsteil Gurtweil wurden Ende November drei tote Schafe aufgefunden. Die Tiere wiesen Bisswunden im Kehlbereich auf, teilte das Landratsamt mit. Die untere Jagdbehörde des Landkreises nahm daraufhin zusammen mit Fachleuten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt aus Freiburg vor Ort Proben.
Wenige Tage später stand das Ergebnis fest: Bei dem Tier, das die Schafe gerissen und getötet hatte, handelt es sich zweifelsfrei um einen Wolf. Ein genetischer Abgleich ergab, dass das selbe Tier nur drei Tage später ein Schaf in der Gemeinde Merzhausen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald gerissen hatte. Der Wolfsrüde mit dem wissenschaftlichen Namen GW1896m war erstmals Ende Oktober in Oberbayern nachgewiesen worden.

Dezember
Groß war der Andrang vor der Stadthalle Tiengen am Tag vor Heiligabend auf die kostenlosen Covid-19-Schnelltests, die das baden-württembergische Sozialministerium zur Verfügung gestellt hatte. 347 Menschen nutzten die Möglichkeit, sich kurzfristig auf das Corona-Virus testen zu lassen, um die Feiertage mit ihren Angehörigen verbringen zu können.
Da sich aufgrund der Abstands- und Hygienevorschriften nur rund 80 Personen gleichzeitig in der Stadthalle aufhalten durften, reichte die Warteschlange bis weit auf den Wutachdamm. 25 DRK-Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Testaktion. In der Stadthalle Tiengen soll am 15. Januar das Kreisimpfzentrum bereitstehen. Nach einem Testlauf sind laut Landratsamt bis zu 750 Impfungen täglich geplant.
