Die Absage der Bahn, die Barrierefreiheit am Bahnhof Waldshut durch eine Rampe herzustellen, ist aus Sicht des CDU-Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner „nicht akzeptabel“. Das betont Schreiner jetzt gegenüber unserer Zeitung. „Wir brauchen eine zeitgemäße Barrierefreiheit und einen transparenten Entscheidungsprozess“, so Schreiner weiter. Das habe er auch in einem Brief an die Konzernbevollmächtigte der Bahn, Clarissa Freundorfer zum Ausdruck gebracht.

Entscheidung gegen Rampe „nicht nachvollziehbar“

Zur Erinnerung: Freundorfer hatte jüngst bei einem Ortstermin gemeinsam mit anderen Bahn-Vertretern deutlich zum Ausdruck gebracht, dass aus Sicht der Bahn die Barrierefreiheit am Waldshuter Bahnhof ausschließlich per Aufzug umgesetzt werden könne. Vor allem aufgrund der Platzverhältnisse und baurechtlicher Vorgaben scheide die von der Stadt Waldshut-Tiengen favorisierte Rampen-Lösung aus, so Freundorfer.

Aus Sicht des CDU-Abgeordneten ist diese Entscheidung „nicht nachzuvollziehen“. Er beharrt: „Eine Lösung mit einer Rampe wäre eine bessere Alternative gewesen.“ Diese Position der Stadt Waldshut-Tiengen habe er stets nachdrücklich unterstützt, schildert Schreiner und verweist nicht zuletzt auf ein Gespräch mit dem früheren Konzernbevollmächtigten der Bahn, Thorsten Krenz, im Sommer 2023.

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Parteiübergreifendes Bündnis zielführender

Felix Schreiner kritisiert die Festlegung der Bahn und die Art und Weise, wie die Entscheidung kommuniziert wurde.
Felix Schreiner kritisiert die Festlegung der Bahn und die Art und Weise, wie die Entscheidung kommuniziert wurde. | Bild: Tobias Koch

Dass die Entscheidung letztlich bei einem von der SPD organisierten Ortstermin bekannt gegeben wurde, stachelt Schreiners Widerstand, nur noch mehr an: „Ich kann und werde diese Entscheidung nicht kommentarlos hinnehmen“, kündigt er an. Insgesamt sei es auch „sehr bedauerlich, dass nicht an ein größeres, parteiübergreifendes Bündnis für die Modernisierung gedacht wurde.“

Dies sei auch vor dem Hintergrund ungünstig, dass die Barrierefreiheit nicht das einzige Thema am Bahnhof Waldshut sei: „Die Offenhaltung der zweiten Unterführung ist ein Muss“, schildert Schreiner mit Blick auf die Verbindung zwischen Ziegelfeld und Innenstadt. Es sei der Öffentlichkeit nicht zu vermitteln, dass eine bestehende Unterführung, die seit Jahrzehnten täglich von vielen Menschen genutzt werde, jetzt geschlossen werden soll, so Felix Schreiner.

Auch hier liege ein Vorschlag vor, und er erwarte eine „lösungsorientierte Prüfung durch die Bahn, auch wenn bestehende Pläne geändert werden müssen.“ Eine sinnvolle Lösung dürfe nicht an so etwas scheitern, sagt der CDU-Abgeordnete.

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