Die Einmündung von der Poststraße und von der südöstlichen Rampe der Kolpingbrücke (Eisenbahnstraße) auf die Bundesstraße 34 beim Waldshuter Bahnhof wird nach den Sommerferien vorübergehend gesperrt. Der Gemeinderat stimmte in der jüngsten Sitzung mit knapper Mehrheit für eine vierwöchige Pilotphase.
Die Stadtverwaltung verspricht sich davon, den Verkehrsfluss auf der B 34 zu verbessern und den Unfallschwerpunkt in diesem Bereich zu entschärfen. Der Verkehr soll während der Testphase über die Bismarckstraße umgeleitet werden. Zeitgleich wird aus westlicher Richtung die Einfahrt von der Bundesstraße in die Bismarckstraße beim Badenova-Servicenter gesperrt. Vor der Abstimmung gab es im Gremium eine lebhafte Diskussion über den Nutzen der vom Ordnungsamt vorgesehenen Maßnahmen.
Weitere Einmündungen in Waldshut auf die B 34
Jürgen Wiener, stellvertretender Leiter des Ordnungsamts, erläuterte in der Sitzung die geplante Pilotphase, die ursprünglich auf drei Monate angelegt war, nach einem Antrag der CDU-Fraktion jedoch auf vier Wochen verkürzt und erst nach den Schulferien Mitte September starten wird.
In diesem Zeitraum soll die Einmündung der Poststraße in die Eisenbahnstraße gesperrt werden. Fahrzeuge, die von der Rampe kommend auf die Bundesstraße wollen, müssen in die Poststraße einbiegen und gelangen über die Bismarckstraße beim Bahnhof auf die B 34.
Das bislang von vielen Verkehrsteilnehmern praktizierte Reißverschlussverfahren beim Einfahren auf die B 34 auf Höhe des Fuya-Restaurants führt laut Jürgen Wiener dazu, dass „die Lückenzeiten der Lichtsignalanlage nicht eingehalten werden können und die Ampel deutlich schneller und öfter auf Rot umstellt“. Dies begünstige den berüchtigten Stau in der Waldshuter Ortsdurchfahrt. Zudem bezeichnete Jürgen Wiener die Einmündung der Poststraße in die übergeordnete Bundesstraße als Unfallschwerpunkt.
Einfahrt in die Bismarckstraße wird gesperrt
Laut Aussage des stellvertretenden Ordnungsamtsleiters versuchen etliche Verkehrsteilnehmer, dem Stau auf der B 34 in Fahrtrichtung Tiengen über die Bismarckstraße auszuweichen. Dadurch werde der Verkehrsfluss dort künstlich erhöht, sagte Wiener. Um Stau-Umfahrer auszubremsen, wird im Rahmen der Pilotphase die Einmündung von der B 34 in die Bismarckstraße auf Höhe der Badenova gesperrt. Wer ein Ziel in der Bismackstraße ansteuern will, muss über die Brückenrampe und die Poststraße fahren.

„Damit schaffen wir mehr Probleme, als wir lösen“, kommentierte Jörg Holzbach, Stadtrat der Freien Wähler, die Pläne der Stadtverwaltung. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Claudia Hecht sieht durch die Pilotphase einen neuen Unfallschwerpunkt, wenn der Schwerverkehr über die Bismarckstraße umgeleitet wird: „Die Bismarckstraße sollte für Fußgänger attraktiv bleiben und sicher, wenn sie von der Bank über die Straße zum Bäcker springen.“
Die Grünen-Stadträtin Claudia Linke befürchtet, dass es bei der Ein- und Ausfahrt des Kornhaus-Parkhauses in der Poststraße sowie beim Ein- und Ausparken entlang der Bismarckstraße zu gefährlichen Situationen kommt. Auch die CDU-Fraktion sieht in der Pilotphase weitgehende Folgen für den fließenden und ruhenden Verkehr im Bereich der Bahnhofsvorstadt. „Die Ampelanlagen am Bahnhof und in der Schmittenau bei der Einmündung Badener Straße sind meiner Meinung nach das Hauptproblem für die Durchfahrtsbehinderungen der B 34“, sagte Peter Kaiser.
Es gab auch positive Stimmen zu den Plänen. „Ich finde den Vorschlag gut“, sagte Lorenz Eschbach von den Grünen. Seine Fraktionskollegin Antonia Kiefer meinte: „Es ist einen Versuch Wert. Wenn es ein Chaos wird, kann man ihn abbrechen.“ Elf Stadträte stimmten schließlich für eine vierwöchige Pilotphase und neun dagegen. Sechs Mitglieder enthielten sich.