Der nächste Meilenstein im Projekt Hochrhein, Abschnitt Herbertingen – Waldshut-Tiengen, erfolgte in der Nacht vom 4. auf den 5. März. Der zweite 300 Tonnen schwere Transformator wurde per Schienentransport in das von TransnetBW betriebene Umspannwerk in Gurtweil geliefert. Die beiden Transformatoren sind die neuen Herzstücke des Umspannwerks.

Der Transport kommt an Video: Alfred Scheuble

Der Transportzug mit Schnabelwagen, Transformator, Arbeiterwagen und Zugmaschine war bereits am Montag bis zum Bahnhof Oberlauchringen gefahren und wartete dort auf „grünes Licht“ für die Einfahrt in das Gelände der beiden Umspannwerke Tiengen und Gurtweil.

Sie führen die Schnabelwagen zusammen Video: Alfred Scheuble

Dann am Dienstagabend ab 22.30 Uhr erfolgten die Umbauarbeiten durch einen Gleisbautrupp (Gleisumlegung) an der Anbindungsstelle zum Werksgelände unterhalb der Bahnbrücke in der Feldbergstraße.

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Und bereits zwei Stunden später war die „zungen- und herzstücklose Anbindung“ (ZHA – keine Weiche) fertiggestellt, so dass kurz darauf der Trafo-Transport in das Werksgelände einfahren konnte. Danach wurde sofort wieder die Umlenkung rückgebaut und die Gleisverbindung Waldshut-Tiengen für den Regelbetrieb wieder hergestellt.

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Am Mittwochmorgen erfolgte dann die Platzierung des zweiten Transformators im Umspannwerk Gurtweil. Der auf einem Schnabelwagen aufliegende Trafo musste vom Schienenfahrzeug abgelöst und seitwärts über spezielle Schienensysteme zum vorbereiteten zweiten Fundament gebracht werden. Der Trafotransport dauerte diesmal zweieinhalb Tage.

Der Koloss wird umgesetzt Video: Alfred Scheuble
Der Hochspannungstransformator (mit Plane überdeckt) wiegt 300 Tonnen, wird in einen speziellen Schnabelwagen (benannt nach den beiden ...
Der Hochspannungstransformator (mit Plane überdeckt) wiegt 300 Tonnen, wird in einen speziellen Schnabelwagen (benannt nach den beiden blauen, schnabelartigen Tragekonstruktionen) eingehängt und auf der Schiene transportiert. Das Spezialfahrzeug ist 60 Meter lang und hat insgesamt 32 Achsen. | Bild: Alfred Scheuble

Der Hintergrund

Am Standort Waldshut-Tiengen gibt es die Umspannwerke Gurtweil und Tiengen. Das Umspannwerk Gurtweil wird von TransnetBW neu gebaut, die Umspannanlage Tiengen wird durch Amprion errichtet; beide als platzsparende 380-kV/110-kV gasisolierte Schaltanlagen in geschlossener Bauweise (GIS-Anlage). An diese werden mehrere Leitungsanlagen angeschlossen, u. a. die neue 380-kV-Leitung von Herbertingen nach Waldshut-Tiengen. Baubeginn ist voraussichtlich 2026. Das Projekt dient der Verbesserung der Netzstabilität im Bodenseeraum sowie der Erhöhung der Übertragungskapazität.

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