In der Nacht vom 1. auf den 2. Dezember wurde der erste von zwei neuen und über 300 Tonnen schweren Transformatoren in das Umspannwerk Gurtweil geliefert. Bereits am 12. November startete der Riesentross vom Transformatorenwerk in Mönchengladbach per Binnenschiff auf dem Rhein bis Basel, wurde dort auf die Schiene umgesetzt und auf Schweizer Seite bis Schaffhausen transportiert.

Das könnte Sie auch interessieren

Von dort kam das über 60 Meter lange Spezialgefährt über Erzingen nach Tiengen, fuhr durch die Amprion-Umspannanlage zum Umspannwerk Gurtweil. Dadurch konnte eine Beeinträchtigung des Straßenverkehrs vermieden werden.

An der Abzweigung unter der Bahnbrücke in der Feldbergstraße mussten Umlegungs- und Schweißarbeiten an den Gleisen – eine für wenige Stunden erfolgte Abzweigung – durchgeführt werden, damit der 120 Meter lange Bahntransport in das Werksgelände einfahren konnte.

Mit einem Metallfräser werden die Gleise getrennt, um sie für den Transport umzulegen.
Mit einem Metallfräser werden die Gleise getrennt, um sie für den Transport umzulegen. | Bild: Alfred Scheuble

Nach der Durchfahrt des Trafotransportes wurden noch in der Nacht die Gleise wieder für den Regelbetrieb der Bahn wiederhergestellt. Anderntags erfolgte dann die Platzierung des ersten Transformators im Umspannwerk Gurtweil.

Die Arbeiter entfernen den Bolzen, mit dem der Transformator am Schwalbenwagen befestigt war.
Die Arbeiter entfernen den Bolzen, mit dem der Transformator am Schwalbenwagen befestigt war. | Bild: Alfred Scheuble

Das heißt, dass der auf einem Schnabelwagen angelieferte Trafo auf das seit Wochen vorbereitete Fundament gebracht wurde. Die wannenförmigen Fundamente können im Falle einer Beschädigung das möglicherweise austretende Öl auffangen, um Boden und Grundwasser zu schützen.

Die gesamte Trafoanlieferung Video: Raymund Grägel

Wie geht es jetzt weiter?

Am Umspannwerk wird der Transformator jetzt endmontiert und mit Spezialöl befüllt, sodass er letztendlich rund 500 Tonnen schwer ist. Anschließend werden die Transformatoren ans Stromnetz angeschlossen. Die Arbeiten dafür nehmen pro Transformator rund vier bis sechs Monate in Anspruch. Die bisherigen Transformatoren werden durch die beiden neuen und leistungsfähigeren ersetzt, sie haben ihre Lebensdauer von 50 Jahren erreicht.

Viele helfenden Hände waren nötig, um den Transformator im Umspannwerk umzusetzen.
Viele helfenden Hände waren nötig, um den Transformator im Umspannwerk umzusetzen. | Bild: Alfred Scheuble

Das Umspannwerk Gurtweil wird durch den Ersatzneubau einer 380-kV-Leitung für die Stromversorgung der Region umgerüstet – Baubeginn ist voraussichtlich 2026. Dafür sind auch die beiden neuen Transformatoren, der zweite Transport ist im Januar 2025 vorgesehen. Sie sind das „Herzstück“ eines Umspannwerks.

Am Montag wurde der neue, an zwei blauen Schnabelwagen aufgehängte Transformator, in Präzisionsarbeit auf das vorbereitete Fundament im ...
Am Montag wurde der neue, an zwei blauen Schnabelwagen aufgehängte Transformator, in Präzisionsarbeit auf das vorbereitete Fundament im Umspannwerk Gurtweil umgesetzt. Rechts im Bild ist die neu erstellte Brandschutzwand zu erkennen. Foto Alfred Scheuble | Bild: Alfred Scheuble

Die Besonderheit der Drei-Phasen Netztransformatoren ist, dass sie zwischen drei Spannungsebenen transformieren können: 380, 220 und 110 Kilovolt (kV).

Das könnte Sie auch interessieren

Sobald die Genehmigung für den Umbau des neuen Umspannwerks Gurtweil vorliegt, wechseln die beiden Transformatoren ab etwa 2030 ihren Standort und werden im neu zu errichtenden Umspannwerk integriert.

Weitere Bilder vom Transport in der Nacht sehen Sie hier. 

Und hier wird der Trafo im Umspannwerk abgeladen und auf das Fundament gestellt.