Mit großem Einsatz und durchaus erfolgreich treiben die Stadtwerke Waldshut-Tiengen ihre Bemühungen zum Ausbau des Glasfaserangebots voran, das vor fast zwei Jahren auf dem Aarberg gestartet wurde. 1000 Verträge hätten laut Geschäftsführer Siegfried Pflüger in der jüngsten Akquise-Phase abgeschlossen werden können. Nun erklären die Stadtwerke einen Teil davon aber für ungültig: „Wir können in einigen Bereichen auf unbestimmte Zeit nicht mit dem Ausbau beginnen.“

Worin liegt das Problem?

„Es geht schlicht um die Wirtschaftlichkeit“, sagt Pflüger im Gespräch mit unserer Zeitung. Diese müsse für einen Anbieter gegeben sein, bevor ein solches Vorhaben umgesetzt werde, um unangenehme Folgen an anderer Stelle, etwa in Form von Gebührenerhöhungen, zu vermeiden.

„Wir können in einigen Bereichen auf unbestimmte Zeit nicht mit dem Ausbau beginnen“, sagt Siegfried Pflüger, ...
„Wir können in einigen Bereichen auf unbestimmte Zeit nicht mit dem Ausbau beginnen“, sagt Siegfried Pflüger, Geschäftsführer der Stadtwerke Waldshut-Tiengen. | Bild: Foto Santos

Konkret ging es im vorliegenden Fall darum, über 750 Wohneinheiten der Baugenossenschaft Föfa hinaus die angrenzenden Quartiere ebenfalls mit Glasfaser zu erschließen. Hier ging es um 3500 Wohneinheiten im Bereich der Tiengener Südstadt und der Liedermatte in Waldshut, wie Pflüger erklärt. Während im Waldshuter Teil die Nachfrage so groß war, dass inzwischen sogar mit der Umsetzung begonnen wurde, wird der Ausbau in Tiengen auf sich warten lassen. Wie lange genau, könne man jetzt noch nicht sagen, so Pflüger.

„Daher betrachten wir die bereits geschlossenen Verträge als ungültig“, so Pflüger. Dies biete all jenen, die nicht bereit seien zu warten, die Möglichkeit, sich einen anderen Anbieter zu suchen. Die Kunden sollen noch in einem separaten Schreiben über die Möglichkeiten informiert werden, kündigt Pflüger an.

Wie läuft der Glasfaserausbau generell?

Insgesamt betrachtet zieht Siegfried Pflüger ein zufriedenes Fazit. Auf dem Aarberg seien die Stadtwerke mit 100 Kunden in den Glasfaserausbau gestartet, inzwischen seien es über 300. „Die sogenannte Bagger-Akquise erweist sich als wichtiger Faktor“, so Pflüger. Dies bezeichne Vertragsabschlüsse, die erst dann erfolgen, wenn die Arbeiten bereits begonnen hätten. Entsprechend werde auch nochmals gezielt in den Straßen in der Liedermatte geworben, wo die Arbeiten jetzt starten.

Abgeschlossen werden alle laufenden Ausbauprojekte bis Ende 2025, „sofern wir genügend bauliche Kapazitäten seitens der Firmen erhalten“, so Pflüger. Denn bei Tiefbau, Rohrverlegung und der Verkabelung in den Gebäuden holen die Stadtwerke vorwiegend andere Unternehmen an Bord. Auch die verkehrstechnischen Möglichkeiten müssten gegeben sein, so Pflüger weiter, denn natürlich stellen Baumaßnahmen auch immer einen Eingriff in den Straßenverkehr dar. Die Aufträge der Föfa sollen sogar schon bis Sommer 2024 abgearbeitet sein.

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Wie sieht die weitere Planung aus?

Trotz allem soll der Ausbau des Glasfaserangebots in der Stadt gezielt und systematisch fortgesetzt werden, kündigt Pflüger an: „Die Kundenzufriedenheit gibt uns recht.“ Die zugesagten Geschwindigkeiten könnten zuverlässig geliefert werden, die Angebote erfreuten sich großer Beliebtheit und bislang käme es kaum zu Störungen. Und falls doch, seien die Stadtwerke schnell vor Ort.

Der Glasfaser-Ausbau sei aber als langfristiges Projekt angelegt und werde sicherlich noch sechs bis acht Jahre laufen. Umso mehr gelte es, Aspekte der Wirtschaftlichkeit zu beachten, betont Pflüger.

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