Sommerliche Schwüle, immer wieder Verkehrslärm und viele, viele Fragen der 20 Teilnehmer an den Oberbürgermeister prägten die Sommertour auf dem Rundgang durch Gurtweil. „Das ist mein zweiter Termin, vor dem ich am meisten Respekt habe“, sagte OB Philipp Frank und ergänzte: „Es ist für mich ein Lernprozess und eine Zuhörtour.“
Die erste Station an der Grund- und Werkrealschule warf Fragen zum beschlossenen Erweiterungsbau auf und zur EDV-Ausstattung, zur Gestaltung des Außengeländes. Die Schule zählt derzeit 340 Schüler, Tendenz steigend.
Einen Eindruck von der Verkehrs- und Lärmbelastung in Gurtweil bekam der OB an der Rathausstraße. Theo Merz, Leiter des städtischen Tiefbauamtes, sagte zum „Gurtweiler Problem“, es lägen vier alte Studien zur Verkehrsentlastung in der Schublade, aber entscheidende Schritte seien von der Stadtpolitik bisher nicht vorgenommen worden.
Verkehrslärm erschwert Gespräche
Auch vor der alten Schule in der Rathausstraße war es für die Teilnehmer wegen des Verkehrs schwer, am Gespräch teilzunehmen, worauf sich die Gruppe in den ruhigen Schulhof zurückzog. Dort wurde das Lärmthema erneut aufgegriffen, das im Herbst mit der Aktualisierung des Lärmaktionsplanes einer Lösung zugeführt werden soll. „Es brennt unter den Nägeln„, sagte Ortsvorsteher Claudio Helling.
Die weiteren Stationen in der Schlüchttalstraße und an der gesperrten Schlüchtbrücke in der Pater-Jordan-Straße ließen schließlich teils sehr kritische Anmerkungen gegenüber der Stadtverwaltung aufkommen. Die Diskussion um die Sicherung des Schulweges nach Tiengen, die Wiedereröffnung der alten, beziehungsweise der Neubau einer Schlüchtbrücke erhitzte die Gemüter. Aber eine befriedigende Sofortlösung gebe es nicht, vielleicht einen Brückenneubau in frühestens zwei Jahren.
Stellungnahme zum Hungerberg
Schließlich wurde noch mit Blick auf die Hochspannungsleitungen die Verlegung des Umspannwerkes thematisiert. Hier gab es heftige Kritik an der Verwaltung, die nach Meinung eines Bürgers gegenüber den Netzbetreibern zu wenig Druck mache. „Wir haben das Thema auf dem Schirm“, sagte der Oberbürgermeister und wies darauf hin, dass Ende September die Firma Amprion bezüglich der Verlegung der Umspannwerke auf den Hungerberg eine Stellungnahme abgeben werde.
Am Vereinsheim des SV Gurtweil endete die knapp zweistündige Tour durch Gurtweil, bei der die Teilnehmer auf aktuelle Probleme aufmerksam machten, mit einem kühlenden Getränk und mit versöhnlichen Gesprächen.