Auf den Tag genau vor fünf Jahren eröffnete der Öflinger Dorfladen. Nach einigen schwierigen Jahren und ernsten Krisen hat sich das genossenschaftlich betriebene Ladengeschäft behauptet. „Zum fünften Geburtstag steht der Dorfladen besser da denn je“, so Katharina Hinnenberger, Mitglied des dreiköpfigen Vorstands der Genossenschaft.

„Ermöglicht wurde die Gründung durch den großen Einsatz vieler Bürgerinnen und Bürger aus Öflingen und Wehr. Von Beginn an war der Dorfladen ein Gemeinschaftswerk und so war es nur konsequent ihn auch genossenschaftlich zu organisieren. Dieser Gemeinschaftssinn ist bis heute jeden Tag im Laden selbst und in der Zusammenarbeit in der Genossenschaft spürbar und hat den Weg zum 5-jährigen Bestehen geebnet“, beschreibt der heutige Vorstand die lebendige Genossenschaftsidee, die mit großen Vorschusslorbeeren startete. „Nicht vergessen werden sollte aber auch die Unterstützung der Stadt und der Volksbank, ohne die dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre“, so Hinnenberger.

Teilweise waren es auch bittere Lehrjahre für die Gemeinschaft. Konflikte über die Ausrichtung des Ladens führten zu personellen Brüchen. Hinzu kamen rote Zahlen, die den Laden in den ersten Jahren an den Rand der Liquidität brachten. Doch bekanntermaßen leben Totgesagte länger: Mit einem harten Sparkurs und stetigen Veränderungen im Sortiment, gelang es dem Vorstandstrio – neben Katharina Hinnenberger gehören dem Vorstand heute Daniela Klausmann und Birgit Kiefer an – den Laden wieder auf die Erfolgsspur zu bringen.

Für das Geschäftsjahr 2019 wurde – bei einem Gesamtumsatz von 550.000 Euro – ein verschmerzbares Minus von 300 Euro erwirtschaftet. Diese Zahlen belegen: Die Führung des Dorfladens mit einer schwarzen Null ist möglich. Möglich macht dies ein gut eingespieltes Team, das sich um das umfangreiche Tagesgeschäft kümmert. „Über 50 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer übernehmen unzählige Aufgaben. Ohne diesen großartigen gemeinschaftlichen Einsatz wäre der Fortbestand des Dorfladens nicht möglich“, so der Vorstand.

Nicht zuletzt die Corona-Pandemie belegt die große Bedeutung der Lebensmittel-Nahversorgung: „Durch die Möglichkeit, wohnungsnah einzukaufen, gestalten Bürger ohne Auto und ältere Mitbürger selbstbestimmt ihren Tagesablauf und sind nicht darauf angewiesen von anderen bevorratet zu werden. Wem der Einkauf zu schwer wird oder wer das Haus nicht verlassen kann, bekommt alles zuverlässig nach Hause geliefert“, so Hinnenberger. Der Dorfladen ist darüber hinaus Treffpunkt und beugt sozialer Vereinsamung vor: Man trifft und kennt sich im Öflinger Dorfladen. Den multifunktionalen Dorfladen darf man wohl zu Recht als einen Ortsteiltreffpunkt bezeichnen.

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Auch wenn aufgrund der Corona-Pandemie das Jubiläum nicht gefeiert werden kann, haben die drei Vorstände einige Pläne für die nächste Zeit: Das Angebot regionaler Produkte soll weiter ausgebaut werden, außerdem stehen einige Investitionen an. Im Fokus stehen beispielsweise einige baulich Maßnahmen, mit denen die Raumtemperatur verbessert werden kann. „Je nach Variante ist das mit hohen Kosten verbunden“, so Hinnenberger. „Wir haben auch Bedarf an einigen Neuanschaffungen bei den Geräten und die eine oder andere Stelle im Laden und im Café möchten wir noch etwas ansehnlicher und auch praktischer gestalten.“