Peter Rosa

Die Meister-Torcedora Yaxuana Vera Frómeta führte in der Weilheimer Cigarrenlounge „La Cantinetta“ die Kunst des Zigarrenrollens vor. Die 36-jährige Kubanerin beendete hier ihre mehrwöchige Deutschland-Tour. Gemeinsam mit einem Übersetzer erklärte sie Interessierten und Zigarren-Liebhabern die Kunst ihres Handwerks.

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Yaxuana Vera Frómeta ist Rollerin der neunten und somit höchsten Stufe. Sämtliche Größen und Formate scheinen ihr spielend leicht von der Hand zu gehen. In nur wenigen Minuten stellt sie aus losen Blättern die typische Zigarrenform her. Seit ihrer Ausbildung im Jahr 2006 hat sie sich vor allem auf großformatige Zigarren, wie die sogenannten „Doppel-Coronas“ oder „Sublimes“ spezialisiert. Seit einem Jahr ist Frómeta „Maestra de la calidad“, was bedeutet, dass sie zu den allerbesten ihrer Manufaktur, der Partagás-Fabrik, gehört und ihre Zigarren zu 100 Prozent fehlerlos sind. An einem achtstündigen Arbeitstag stellt sie zwischen 90 und 100 von ihnen her.

Yaxuana Vera Frómeta bei der Arbeit: Die Kubanerin und Meister-Torcedora präsentierte auf ihrer Deutschland-Tour – hier in der ...
Yaxuana Vera Frómeta bei der Arbeit: Die Kubanerin und Meister-Torcedora präsentierte auf ihrer Deutschland-Tour – hier in der „La Cantinetta“ Cigarrenlounge in Weilheim, wie in ihrem Heimatland hochwertige Zigarren hergestellt werden. | Bild: Peter Rosa

In die Weilheimer Cigarrenlounge wurde sie in Kooperation mit dem Waldshut-Tiengener Tabakwarenimporteur 5th Avenue eingeladen. Gut zwei Dutzend Besucher waren gekommen, um der echt kubanischen Kunst des Zigarrenrollens beizuwohnen und die frischen Zigarren zu verkosten.

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Der Torcedor oder die Torcedora benötigt für die Herstellung einer Zigarre nur wenige Utensilien. Diese sind natürlich der Tabak selbst, bestehend aus leicht feuchten Blättern verschiedener Art, ein Tisch und darauf das „Tabla“, ein rechteckiges Holzbrett mit Metalloberfläche, eine kleine Guillotine (Chaveta“), ein Wiegemesser (“Casquillo“), einen Stanzzylinder zur Herstellung der Kappe und einen Topf mit pflanzlichem Klebstoff.

Bild 2: Kubanische Zigarren made in Weilheim: Eine Zigarrenrollerin zeigt ihre Kunst
Bild: Peter Rosa

Zuerst wird das Umblatt ausgelegt und flachgedrückt. Danach wird die Einlage geformt und gleichmäßig in das sichelförmig zugeschnittene Umblatt gerollt – es entsteht der sogenannte „Wickel“. Das Ende wird mit pflanzlichem Klebstoff fixiert, alles was übersteht wird vorher sauber mit der Guillotine entfernt. Es folgt die Bearbeitung des Deckblatts, das mit der „Chaveta“ zugeschnitten wird. Dieses wird vorsichtig und gleichmäßig auf den Wickel gerollt und am Ende zugedreht.

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Dieses „Zugende“ formt die Torcedora mittels eines weiteren kleinen Stücks Tabak zum sogenannten Kopf der Zigarre. Mit dem „Casquillo“ wird schließlich ein weiteres, rundes Stück des Umblatts ausgestanzt. Auf den Kopf aufgeklebt bildet es dessen runde Kappe, die vor dem Rauchen abgeschnitten wird. Die letzten beiden Schritte sind das Guillotinieren des „Brandendes“ und ein letztes Abrollen der fertigen Zigarre mit der Hand.

Bild 3: Kubanische Zigarren made in Weilheim: Eine Zigarrenrollerin zeigt ihre Kunst
Bild: Peter Rosa