Der Wutöschinger Ortsteil Horheim ist von einem ehemals landwirtschaftlich geprägten Dörfchen zu einem beliebten Wohn-und Industrieort gewachsen. Seit den 1960er Jahren hat sich die Einwohnerzahl von Horheim mehr als verdoppelt. Mit Kindergarten, Grundschule, Spielplätzen und einem lebendigen Vereinsleben bietet Horheim gerade für junge Familien eine gute Infrastruktur.
Metzgerei und Bäckerei gewährleisten die Grundversorgung im Ort. Der Kulturtreff PurPur bietet ein abwechslungsreiches Programm und mit einem Besuch der örtlichen Gastronomie lässt sich ein kultureller Abend in Horheim auch mit einem kulinarischen Erlebnis abrunden.
Helmuth Bähr, Ehrenvorsitzender des Ski-und Wanderclub Horheim, der mit 600 Mitgliedern der größte örtliche Verein ist, lebt seit 1976 in Horheim. Neben der guten Dorfgemeinschaft schätzt er an seinem Heimatort die naturnahe Lage.

„In wenigen Minuten bin ich zu Fuß am Ortsrand, wo ich die Auswahl habe zwischen einem abwechslungsreichen Wanderwegenetz und den Strecken unseres Nordic-Walking-Zentrums“, erklärt der passionierte Skiläufer und Wanderfreund. Im Jahr 2005 war er als Funktionär des Ski-und Wanderclub Horheim an der Realisation des Zentrums maßgeblich beteiligt.
Als langjähriger Rechnungsamtsleiter der Gemeinde Wutöschingen hat er auch das Buch „Wutöschingen mit seinen Ortsteilen im Wandel“ verfasst. Es zeigt auch Bilder von der Zeit vor 1989, als die Bundesstraße noch mitten durch Horheim führte. Nachdem die Ortsumfahrung realisiert und die Dorfentwicklung mit Rückbau der ehemaligen B 314 im Jahre 1995 abgeschlossen war, präsentierte sich das Ortsbild von Horheim in einem ganz neuen Licht. Nicht nur die Verkehrsentlastung sondern auch die Umgestaltung des gesamten Ortskerns, mit dem Nepomukplatz als zentrale Ortsmitte, hat die Lebensqualität im Dorf deutlich verbessert.

Horheim ist heute aber nicht nur ein beliebter Ort zum Wohnen, auch das Gewerbe hat die Vorzüge der zentralen Lage für sich entdeckt. Der Gewerbepark Horheim ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, derzeit wird der zweite Bauabschnitt des Gewerbegebietes Markwiesen/Markäcker mit rund 20 Hektar erschlossen, der eine eigene Zufahrt auf die Bundesstraße erhält.
Horheim hat eine lange Geschichte, so lange, dass sie gar nicht mehr bis zu ihren Wurzeln zurückverfolgt werden kann. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1303, wobei jedoch feststeht, dass die Siedlung bereits einige Jahrhunderte früher gegründet wurde. Fundstücke wie Steinbeile und Klingen weisen auf eine frühgeschichtliche Besiedlung hin.

Der größte Teil des Grundbesitzes gehörte einst dem Kloster Berau. Die Herren von Krenkingen und Hohenfels, die Edlen von Rumlang, die Landgrafen Lupfen, die Reichsmarschälle von Pappenheim und die Fürsten von Fürstenberg – die Liste von Adligen, die einst Herrscher über das Gebiet waren, ist lang.
Obwohl Horheim niemals eine eigene Pfarrei oder eine Kirche besaß, ist das Dorf ein Wallfahrtsort. Wann immer eine Viehseuche die Region heimgesucht hatte, unternahmen die Bauern aus der Region eine Wallfahrt zur 1687 erbauten Sankt Antonius Kapelle in Horheim und baten den heiligen Sankt Antonius, den Schutzpatron gegen Tierseuchen, um Hilfe. Damals war beinahe jedes Haus in Horheim und Umgebung ein landwirtschaftliches Anwesen. Das hat sich in den vergangenen Jahrhunderten sehr verändert, doch die jährliche Wallfahrt zur Antoniuskapelle am 17. Januar ist noch heute ein fester Bestandteil im Kirchenjahr von Horheim.

Zu den Sehenswürdigkeiten des Dorfes gehören neben dieser Kapelle auch die kleinere 1805 erbaute Dorneckkapelle und das alte Schule und Rathausgebäude aus dem Jahre 1905 mit Fassaden-Wandbilder die ursprünglich von dem Horheimer Künstlers Ulrich Christoph Eipper mit Schulkindern umgesetzt wurden.