Ein geplanter Solarpark mit 6,43 Hektar Fläche auf Ludwigshafener Gemarkung bewegt über die Gemeinde- und sogar Kreisgrenze hinaus: Dominik Schatz, der Ortsvorsteher von Überlingen-Bonndorf, kam als Zuhörer in die jüngste Ratssitzung und nutzte die Fragemöglichkeit zu Beginn der Sitzung, um auf Zusammenhänge mit einem weiteren Projekt direkt hinter der Gemeinde- und Kreisgrenze hinzuweisen: Dieselbe Firma plane auf Bonndorfer Gemarkung noch mehr Solaranlagen, erklärte er und erkundigte sich, ob die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen dies schon wisse.
Es gehe auf seiner Gemarkung um sechs Hektar, so dass es dann gemeinsam mit dem Ludwigshafener Projekt 12 Hektar Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen (PV) wären. Schatz schilderte, es gebe Rahmenbedingungen, die der Überlinger Gemeinderat aufgestellt habe. Deshalb laufe gerade eine Prüfung, welche Bodenstufe bei der geplanten Bonndorfer Fläche vorliege.
Wichtige Information für die Gemeinde
Matthias Weckbach, Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen, wusste nur von anderem Projekten, doch noch nicht von dem unmittelbar benachbarten. Er sagte in der Sitzung, dies sei eine wichtige Information. Er verwies jedoch auch auf das Klimaschutzgesetz, das von jeder Gemeinde Photovoltaik-Anlagen (PV) auf zwei Prozent der Flächen erfordere. Dies entspreche in Bodman-Ludwigshafen 56 Hektar. Der Solarpark Weierhof wäre von Ludwigshafen aus nicht sichtbar, aber von Bonndorf aus schon, räumte er ein.

Da Julian Schreder, der Projektleiter beim Investor, per Videoanruf in der Sitzung zugeschaltet war, stellte Weckbach ihm die Frage nach dem anderen Projekt. Außerdem sagte Weckbach, die Fachbehörden und Bonndorf als Nachbarort würden im Verfahren für den Bebauungsplan „Solarpark Weierhof Ludwigshafen“ einbezogen.
Schreder bestätigte die Pläne für eine benachbarte Fläche und erklärte, das Verfahren im Bodenseekreis sei aufgrund der Überprüfung der Bodengüte vertagt worden. „Wir würden gerne beides parallel machen, aber die Ludwigshafener Fläche ist von der Lage her interessanter“, sagte er.
„Die Fläche ist super geeignet“
Schreder erläuterte, wie gut der Standort geeignet wäre. Der Landwirt habe die Fläche vorgeschlagen, da sie nicht so einfach zu bewirtschaften sei. Obwohl die Bundesstraße 31-neu daneben verlaufe, würden die Solarpanele die Verkehrsteilnehmer nicht blenden. „Die Fläche ist super geeignet“, lautete Schreders Fazit.
Weckbach betonte schließlich: „Wir werden Energie brauchen. Das wird nicht ohne Flächen gehen.“ Die Gemeinde verfüge über wenig geeignete Flächen, die nicht Naturschutzgebiete oder Ähnliches seien. Außerdem kam auch nochmal die Möglichkeit von Agri-Photovoltaik auf, die bereits in der Einwohnerversammlung im Oktober angesprochen worden war: PV-Anlagen statt Hagelnetzen über Obstplantagen, die optisch aber kaum anders als Hagelnetze wären. So könnten Flächen doppelt genutzt werden.
Aufstellungsbeschluss als erster Schritt
Der Rat fasste letztendlich bei zwei Enthaltungen den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Solarpark Weierhof Ludwigshafen“. Das bedeutet aber nur einen ersten Schritt. Der Weg bis zur Verwirklichung würde laut Sitzungsvorlage unter anderem noch eine Änderung des Flächennutzungsplan erfordern. Die Gemeinde rechnet mit mindestens einem Jahr Verfahrensdauer.