Die Herausforderung einer beliebten Ferienregion ist es, den Einwohnern ebenso gerecht zu werden wie den Urlaubsgästen. Die Tourismus-Strategie der Gemeinde Bodman-Ludwigshafen basiert daher auf den Schwerpunkten Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Die Leiterin des Bereichs Tourismus, Kultur und Marketing (TKM), Sandra Domogalla, sagte in ihrem Vortrag zu Tourismus-Strategie und Zielen, eine gute Infrastruktur, digitale Informationsmöglichkeiten sowie nachhaltige, ansprechende Freizeitangebote schafften eine hohe Lebensqualität für Bürger und Touristen gleichermaßen.
Tourismus wird immer digitaler
„Der Tourismus befindet sich weiterhin inmitten der digitalen Transformation“, betonte sie. Die digitale Sichtbarkeit aller Angebote des Ortes wie Parkplätze, Anreisemöglichkeiten, öffentliche Verkehrsmittel, Schifffahrt, Infrastruktur und touristische Angebote werde auf der neuen Homepage bereits sehr gut umgesetzt.
Weiterhin gibt es aber auch Unterlagen in gedruckter Form. So sei das Gästemagazin sehr gefragt, ergänzte sie. Ihr Ziel sei es, die Informationen an allen Schaltern und auf der Internetseite bestmöglich zu vernetzen, um alle Fragen auf allen Wegen beantworten zu können, damit der Service für Bürger und Gäste optimal ist.
Besucher sollen nachhaltig Urlaub machen
Besucherströme zu lenken, sei eine der drängendsten Aufgaben in allen Urlaubsdestinationen, so Domogalla. Damit das auch in Bodman-Ludwigshafen klappt, müssten digitale und analoge Instrumente ineinandergreifen und sich ergänzen.
Sie erklärte: „Wir versuchen mit unserem Marketing, unsere Besucher und Gäste so zu lenken, dass ein Urlaub in der Bodenseeregion zum Natur- und Klimaschutz beitragen kann und auch die Lebensqualität für unsere Bürger nachhaltig gestärkt und geschützt wird.“
Gästekarten sollen helfen, den Verkehr zu entlasten
Als Beispiel nannte sie die beiden Gästekarten. Mit der Echt-Bodensee-Card und der Bodensee-Card-West ständen den Gästen viele Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs offen.
Schließlich entlaste jedes Auto, das nicht bewegt wird, den Verkehr und jeder Fußgänger oder Radfahrer schone die Umwelt und tue sich selbst noch etwas Gutes. Wandern, Radfahren, die Schifffahrt und Wassersport als nachhaltige Aktivitäten im Freien ständen daher im Mittelpunkt des Marketings.
Zu wenige Fahrradstellplätze als Problem
Zum Thema Radfahren äußerten sich einige Sitzungsteilnehmer des Touristikausschusses. Es gebe viele Radfahrer im Ort, aber zu wenige Abstellplätze. Vor dem Seeum sei zwar ein entsprechendes Hinweisschild, doch befänden sich ständig Motorräder auf diesen Fahrradstellplätzen.
Am Kinderspielplatz auf der östlichen Seite sei Platz für rund 30 Fahrräder. Bürgermeister Matthias Weckbach erklärte, die Möglichkeit die Motorradplätze zu verlagern, gebe es noch nicht. „Der Antrag an Stockach wurde schon lange gestellt, aber die Verkehrsbehörde hat noch keinen entsprechenden Bescheid erlassen.“
Auch im Baugebiet Haiden brauche man Parkzonen, leider sei bisher keine Rückmeldung erfolgt. Er schlage vor, so kurz vor der Urlaubssaison keine Baumaßnahmen zu beginnen, sondern diese auf nächstes Jahr zu verschieben.
Hofläden und Nebensaison stärken
Sandra Domogalla ging in ihrem Vortrag anschließend auf Regionalität als wichtigen Grundpfeiler ein. Durch die Einbeziehung von Direktvermarktern, Hofläden und der lokalen Gastronomie sollen die einheimischen Betriebe gestärkt werden. Weiterhin wolle man die Angebote in der Nebensaison ausbauen.
Bodman-Ludwigshafen beteiligt sich beispielsweise an kulinarischen Themenwochen. Auch hier möchte Sandra Domogalla die Bedürfnisse von Einwohnern und Touristen unter einen Hut bringen. Sie sagte: „Wir versuchen, die einheimische Bevölkerung besser und transparenter zu informieren. Hierfür bauen wir auch unseren Auftritt in den sozialen Medien aus.“