Wie es ist, mit Turn-Star Fabian Hambüchen zu trainieren, ob Wettkämpfe für Kinder noch zeitgemäß sind und wie die Ernährung eines Weltmeisters aussieht: Auf all diese Fragen antwortete Lukas Dauser, Weltmeister am Barren und Sportler des Jahres 2023, im Rahmen der Sport- und Kulturehrung der Gemeinde Bodman-Ludwigshafen. Der 31-Jährige Sportsoldat aus Niedersachsen wurde von Bürgermeister-Stellvertreter und Turntrainer Alessandro Ribaudo aus Zürich geholt, wo mit dem Swiss-Cup am nächsten Tag der letzte internationale Wettkampf anstand.

Über Fabian Hambüchen erzählte Dauser, dass er ihn als Elfjähriger im Fernsehen bei den olympischen Spielen 2004 in Athen gesehen und beschlossen habe, da wolle er auch hin. Das Ziel habe er 2016 erreicht, als er im Team mit Hambüchen war und dessen Olympiasieg miterlebte.

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Inspiration für einen Weltmeister

„Damit war meine nächste Vision geboren: Wenn einer von uns das schafft, schaffe ich es auch.“ In Tokio gewann er 2020 die Silbermedaille. 2024 hatte er wieder Kontakt zu Hambüchen, denn sechs Wochen vor Olympia in Paris war ein Muskelbündel in seinem rechten Oberarm gerissen. Lange war unklar, ob er teilnehmen konnte. Er habe Hambüchen nach dem Schoner gefragt, den dieser benutzt hatte – es war ein Knieschoner für Volleyballer, den Hambüchen sich am Oberarm befestigt hatte. Weil es nichts Vergleichbares mehr zu kaufen gab, durfte er das alte Teil ausleihen, erzählte Dauser schmunzelnd.

So isst ein Weltmeister

Der Profi-Sportler wies auf eine der Fragen von Bürgermeister Christoph Stolz und dessen Stellvertreter Alessandro Ribaudo auch darauf hin, dass im Spitzensport ausreichend Schlaf zur Regeneration und die richtige Ernährung wichtig sind. Beim Essen müsse man sein persönliches Gleichgewicht finden. Er esse auch mal Pizza und Eis, aber in Maßen, nicht in Massen. Das tue schließlich auch der Seele gut.

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Jungen Turnern gab Dauser den Tipp: „Geht in die Halle, um da gut zu sein. Wichtig ist, mit Leidenschaft zu trainieren, dann macht man es auch gerne. Man muss sich gerne ständig weiterentwickeln, nicht für irgendein Ziel, das irgendwo in der Zukunft ist.“

Sind Wettkämpfe für Kinder noch Zeitgemäß?

Christoph Stolz fragte, ob seiner Meinung nach Kinder und Jugendliche nicht mehr im Wettkampf gegeneinander antreten oder beispielsweise bei den Bundesjugendspielen mit klaren Leistungsbewertungen gemessen werden sollten. Dauser betonte: „Wir brauchen den Wettkampf. Es ist nicht schlimm, wenn du mal Zweiter oder Dritter bist oder nicht auf dem Podest stehst. Das weckt den Hunger, beim nächsten Mal besser zu sein.“

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Ein Wettkampf diene dazu, zu wissen, wo man im Augenblick steht. Ihm hätten Niederlagen rückblickend mehr geholfen als Erfolge. „Ich analysiere viel genauer, warum das passiert ist: War ich übertrainiert, schlecht vorbereitet, habe ich falsch trainiert?“ Ein Rückschlag sei auch immer eine Chance, an Stellschrauben zu drehen. Auch kleine Zwischenziele seien gut, denn mit jedem Erreichen wachse das Selbstvertrauen und man komme dem großen Ziel näher.