Er macht, wovon andere träumen – allerdings mit Tücken. Der 21 Jahre alte Aaron Küchler aus Engen ist mit seinem eigenen Camper zu einer Europatour aufgebrochen. Aber das vier Jahre später als geplant und die erste Etappe war schon nach zwei Wochen zu Ende.
„Es ist schon immer mein Traum, die Welt zu bereisen“, sagt Küchler. Ursprünglich wollte er diesen Traum direkt nach dem Abitur verwirklichen, doch dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. Also startete er eine Ausbildung zum Zimmermann. Das dabei verdiente Geld habe er gespart und in den Ausbau seines eigenen Campingbusses investiert. „Den Rest nutze ich jetzt, um auf Reisen zu gehen, solange ich noch jung bin“, erklärt er.
Es gab Startschwierigkeiten
Offiziell gestartet ist Küchlers Europareise bereits am 7. Mai. Doch nach zwei Wochen musste er schon wieder die Heimreise antreten – zumindest zwischenzeitig. „Anfangs sind einige Dinge schiefgelaufen. Eine meiner Solarpanelen ist abhandengekommen, wodurch ich zu wenig Strom hatte. Außerdem hatte ich einen Wasserschaden im Bus und meine Feder vorne links ist abgebrochen. Letzten Endes musste ich abgeschleppt werden“, berichtet Küchler.
Deshalb machte er einen Zwischenstopp in der Heimat, in Engen, und behob die Probleme. Inzwischen läuft aber alles rund, so der 21-Jährige.
Bisher war Aaron Küchler wandern in den Dolomiten, genoss die Wärme an der französischen Mittelmeerküste und bereiste in Spanien die Städte Barcelona, Madrid und Vigo. Gerade ist er in Portugal. Dort hat er sich schon Porto angeschaut und ist dann nach Viana do Castelo weitergefahren, erzählt der Hegauer.
Das sind seine weiteren Pläne
„Mein weiterer Plan ist es, hier an der Küste weiter nach Lissabon zu fahren. Dann über die Algarve nach Cadiz und von dort mit der Fähre auf die Kanaren. Und wenn alles gut läuft, von dort nach Marokko und dann wieder zurück“, kündigt Küchler an.
Dafür peilt er ein halbes Jahr an. Danach soll es in den Norden gehen – auch grob ein halbes Jahr. „Dort will ich Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Lappland bereisen. Das feste Ziel ist dann das Nordkap. Bei Städten habe ich keine besonderen Ziele – einfach dort, wo es mich hintreibt und sich gut anfühlt“, fasst der 21-Jährige zusammen.
Die gesamte Strecke will er mit seinem Campingbus zurücklegen. Die Nächte verbringt er auf Stellplätzen oder Parkplätzen, meist in Meeresnähe. Sein Bus verfügt über zwei Solarpaneele, eine Dachterrasse und ein elektrisches Hubbett. „Sonst habe ich nur das Nötigste dabei. Zum Beispiel ein Fahrrad, um Städte zu erkunden und Einkäufe zu erledigen“, erzählt Küchler.
Küchler hat Visionen
Doch einen Wunsch hat er: „Ich würde gerne demnächst surfen gehen und mir dafür mein eigenes Surfbrett zulegen.“ Dafür möchte er auf der Reise arbeiten – vielleicht sogar als Zimmerer.
Und auch ein persönliches Ziel hat Aaron Küchler sich gesteckt: „Ich möchte menschlich über mich hinauswachsen, neue Erfahrungen sammeln und viele Bekanntschaften schließen.“
