Der Turnverein Konstanz mit der HSG als etablierte Nutzer der Schänzlehalle könnten jetzt jubeln. Endlich scheint der Weg frei, damit mit den Bauarbeiten für den Anbau der im Jahr 2003 errichteten Sporthalle begonnen werden kann. Der Förderantrag wurde jetzt positiv beschieden. Und das Geld kann fließen, wenn noch in diesem Jahr mit der Maßnahme begonnen wird.

Bereits im Jahr 2016 wurden die ersten Gespräche wegen der Erweiterung der Schänzlehalle geführt, stellt Thomas Stegmann, Leiter des Hochbauamtes der Stadt Konstanz, mit Blick auf sein E-Mail-Postfach fest. Im November 2020 fasste der Gemeinderat den Projektbeschluss, allerdings unter der Prämisse, dass der Bau noch eine energetische Optimierung erfahren solle.
Die dementsprechende Umplanung, für die der Gemeinderat zusätzliche Finanzmittel in Aussicht gestellt hatte, erfolgte und wurde im Dezember 2021 vorgelegt. Der Gemeinderat stimmte dem Anbau für seinerzeit kalkulierten 6,6 Millionen Euro zu. Doch dann gab es Probleme mit den Förderanträgen, denn der Bund hatte die Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau im Januar 2022 gestoppt. Auch beim Schänzle-Projekt wurde auf Pause gedrückt; ein erneuter Förderantrag wurde von der Stadt gestellt.
Ist das sportliche Ziel erreichbar?
Noch in diesem Jahr muss mit dem Bau begonnen werden, damit die städtische Maßnahme überhaupt gefördert wird. Ist das überhaupt noch zu schaffen? Thomas Stegmann, Leiter des Hochbauamtes, gibt Entwarnung. Er ist gelassen, denn die Baugenehmigung ist längst erteilt und die Ausschreibung für die Gewerke bereits erfolgt.

„Sie läuft seit August. Die Submission erfolgt Mitte Oktober, dann werden die eingereichten Angebote geöffnet und dokumentiert. Danach erfolgt die Prüfphase“, skizziert Stegmann die weiteren Arbeitsschritte. Ein zeitliches Problem, um die Fristen einzuhalten, welche die Fördergeber vorschreiben, sieht er nicht, denn: „Ein Hauptgewerk muss in diesem Jahr vergeben sein“, so Stegmann.
Warum kommt der Anbau nochmals in den Gemeinderat?
„Ausschreibungen sind immer bepreist und zwar immer nach den aktuellen Marktpreisen“, erläutert Stegmann. Zwischenzeitlich sind jedoch einige Wochen vergangen und die Kosten konjunkturbedingt erneut ordentlich gestiegen. Das Hochbauamt hat jetzt nochmals neu kalkuliert, denn die Fachleute gehen von einer etwa 20-prozentigen Kostensteigerung aus.
Die aktuelle Kostenprognose wird auf etwa 7,95 Millionen Euro geschätzt. Thomas Stegmann sagt aber offen, dass er nicht weiß, was in den nächsten Monaten bezüglich Kostensteigerungen noch passiere. Wichtig ist ihm, den Technischen und Umweltausschuss und den Gemeinderat rechtzeitig zu informieren. Schließlich „geht es um 1,3 Millionen Euro Mehrkosten“, so Stegmann. „Die Verwaltung schlägt die Umsetzung vor“, stellt der Hochbauamtsleiter fest, schließlich ist die Hallensituation in Konstanz prekär. Er geht davon aus, dass die Politik an dem Vorhaben festhält, „aber der Gemeinderat könnte jetzt noch die Notbremse ziehen“.