Natürlich bleibt die Gesundheit das höchste Gut, doch die wirtschaftlichen Sorgen wachsen sich zu Notlagen aus, bei denen es ebenfalls um die Existenz gehen kann. Und das Virus eröffnet eine weitere Front, denn der dauerhafte Verzicht auf Kultur greift die Seele an. Die Initiative der Stadträte ist deshalb berechtigt – und ist doch weniger eine politische Forderung als ein Ausdruck der Verzweiflung.

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Das zeigt sich daran, dass die unterschiedlichen Auffassungen zum Lockdown quer durch die einzelnen Fraktionen gehen. Normen Küttner von der FGL beispielsweise leidet durch den Kulturverzicht nach eigenen Worten wie ein Hund, dennoch unterschreibt er den Brief seiner Fraktionskollegin Gisela Kusche nicht. Er ist im Gesundheitswesen tätig und weiß, was Corona anrichtet. Was also bleibt zu tun? Man kann Briefe schreiben, natürlich. Zuhause bleiben muss man trotzdem.