Die Jugendstilvilla in der Neuhauser Straße wurde im Jahr 1910 im Auftrag des Fabrikanten Eugen Blank von den Architekten Friedrich Bauer und Hans Dahme errichtet. In einer ersten Bauphase bis 1914 entstanden damals im Musikerviertel viele Wohnhäuser für das gehobene Bürgertum.

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1911 baute man am Beginn der Straße das Suso-Gymnasium, gegenüber stand seit 1901 die Villa Elfen, das Haus eines Rittmeisters. Vor mehr als 40 Jahren wohnte letztmals eine alleinstehende Frau in der Nummer 19, die dann das Anwesen an die Familie Nissenbaum verkaufte. Seitdem steht das Gebäude leer.

Am 25. Oktober 2014 berichtete der SÜDKURIER darüber, wie sich Anwohner wegen des Verfalls des Komplexes sorgen. „Hier muss dringend saniert werden!“, forderten damals die Anwohner Axel Joneck, Cengiz Diceli und Michael Bath, und ein weiter Nachbar, der Galerist Frieder Knittel, äußerte sich entrüstet: „Dieses Geisterhaus ist ein Schandfleck!“

Geschlossene Fensterläden, teils durch Holzplatten gesichert: So kennen viele Konstanzer das Anwesen von außen.
Geschlossene Fensterläden, teils durch Holzplatten gesichert: So kennen viele Konstanzer das Anwesen von außen. | Bild: Zieger, Philipp | SK-Archiv

Benjamin Nissenbaum, Sohn des Gründers der Israelitischen Kultusgemeinde Konstanz, teilte 2014 auf eine Anfrage mit, „dass das Haus für private Nutzung restauriert werden sollte. Durch den Tod des Vaters Siegmund Nissenbaum ist dieser Plan zunächst nicht mehr verwirklicht worden, besteht aber weiter.“ Der Vater war am 11. August 2001 verstorben.

Pläne zur Sanierung sind gescheitert

Vor fünf Jahren scheiterte der Gesamtentwurf für eine Sanierung, den Gideon und Benjamin Nissenbaum zusammen mit dem Architekten Bächle vorlegten, vor dem Gestaltungsbeirat der Stadt. Der SÜDKURIER titelt am 7. Juni 2017: „Abfuhr für ein Sanierungsprojekt“.

3,5 Millionen Euro wollte man investieren, geplant waren sechs Mietwohnungen, eine Tiefgarage und ein zusätzliches schmales Haus, in das Gideon Nissenbaum einziehen wollte. Daraus wurde nichts. Der Eingriff in den Charakter des Musikerviertels sei zu groß, so das Urteil. Das denkmalgeschützte Haus steht weiterhin leer.

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