Die Sommerferien beginnen am kommenden Donnerstag. Was geht in Sachen Konzerte in Konstanz?
Dieter Bös: In Konstanz ist einiges geboten. Der Sommer bietet jede Menge tolle Konzerte und Veranstaltungen wie das Open-Air-Theater, den Kultursommer im Neuwerk oder unsere Picknick-Konzerte im Bodenseestadion vom 25. August bis 5. September.
XhavitHyseni: Das Programm der Picknick-Konzerte spiegelt Dieter Bös und mich wider, also die unterschiedlichen Generationen. Wir haben da ein gut durchmischtes Programm aufgestellt. Es klingt nach einer Floskel – aber es soll nach der harten Zeit zuletzt alle ansprechen. Dass wir damit richtig liegen, sehen wir auch an der positiven Resonanz und an der Nachfrage nach Karten.
Wer ist denn dabei?
Bös: Da sind schon richtig gute Namen dabei: Campino von den Toten Hosen, Milky Chance, Von Wegen Lisbeth, Mittermeier, Rea Garvey, Provinz, Meute und Joris – ein Mix aus jungen aufstrebenden Bands und alten Hasen.
Hyseni: Alle Konzerte sind natürlich sehr gefragt, einige Konzerte sind bereits ausverkauft. Deswegen haben wir Zusatzkonzerte organisiert, jeweils um 15 Uhr des gleichen Tages. Das findet alles coronakonform statt mit einem umfassenden Hygienekonzept und einem Sicherheitskonzept. Da die Kapazität eingeschränkt ist, haben wir die zusätzlichen Shows organisiert.
Sind die Leute denn eher vorsichtig oder dürsten sie nach Konzerten?
Bös: Wir spüren beides. Bei manchen Bands oder Künstlern sind sie verhalten und vorsichtig und können es gar nicht glauben, dass es wieder losgeht. Dann bei Von Wegen Lisbeth oder Milky Chance war ein unglaublicher Run auf die Tickets. Da merkt man: Es war mal wieder nötig, solche Konzerte auszuspielen.
Haben Sie Furcht vor weiteren Varianten des Virus?
Hyseni: Da der Anteil der Geimpften immer größer wird, dürfte die Gefahr abnehmen. Ich glaube nicht, dass unsere Krankenhäuser aufgrund einer Delta-Variante überlastet sein werden.
Bös: Wir sind keine Mediziner oder Virologen. Doch die große Gefahr schwindet durch die Impfungen, dass Patienten keinen Platz mehr auf den Intensivstationen haben. Diese bedrängende und Angst einflößende Situation vom vergangenen Herbst und Winter verschwindet hoffentlich.
Wie haben Sie die Krise gemeistert?
Bös: Schwer. Man arbeitet die ganze Zeit ins Blaue. Man hat Projekte für 2022 und ist in einem Zustand zwischen Hoffen und Bangen. Die Picknick-Konzerte sind ein Anfang, um wieder Fuß zu fassen und etwas Greifbares für Künstler und Publikum zu schaffen. Jetzt wird es etwas für Menschen, und das bringt ein wenig Normalität zurück ins Konstanzer Leben. Wir haben ja tolle Erfahrungen im Bodenseestadion gemacht.
Hyseni: Es war sehr schmerzhaft. Wir mussten ja teilweise ausverkaufte Shows rückabwickeln. Damit hat unsere Krise angefangen. Ein Stadion mit 25.000 verkauften Tickets für die Toten Hosen wie im September 2020 rückabzuwickeln – das ist schon hart. Damit hat alles begonnen. Die Picknick-Konzerte sind auch nur möglich, weil alle Beteiligten auf etwas verzichten. Wirklich alle: Stars, Veranstalter, Bühnenbauer oder andere Mitwirkende. Jeder verzichtet auf Geld. Rea Garvey vor 1000 Besuchern bei so einem Eintrittspreis ist unter normalen Umständen nicht möglich. Wir wollen einfach wieder ins Spiel zurückkommen.
Rea Garvey hat ja besondere Beziehungen zu Konstanz, wo er in den 90er Jahren, damals noch als unbekannter Musiker, im Irish Pub auftrat.
Bös: Ja, das war die schöne Zeit mit ihm. Deswegen hat er auch noch positive Beziehungen mit und zu Konstanz. Er kommt super gerne hierher und freut sich sehr auf die Stadt und die Menschen.
Neben den Stars bringen Sie lokale Größen zu den Picknick-Konzerten.
Bös: Das wird ein riesiger Spaß. Jürgen Waidele, Alex Behning, Davide Martello, Acoustical South, Yasin Amin oder Palmenhaus-Park werden spielen. Das machen wir gemeinsam mit den Leuten vom Kula. Das geht am Mittag des 4. September los und dauert den ganzen Tag. Jeder Besucher zahlt ab fünf Euro so viel, wie er will. Das wird eine richtig tolle familiäre Veranstaltung.
Wie genau sehen die Corona-Bedingungen aus?
Hyseni: Die drei Gs wie üblich: geimpft, genesen oder getestet. Was das Tragen von Masken angeht, müssen wir noch Verhandlungen mit der Stadt abwarten. Wir müssen warten, was dann für Vorschriften gelten. Wir können ja nur über zehn Tage reden und müssen wie alle anderen auf Sicht fahren.