Viele Veranstaltungen konnten und können aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht stattfinden. Den verkaufsoffenen Sonntag wird es nach eineinhalbjähriger Pause in Konstanz allerdings geben.
Den Organisatoren der Marketing und Tourismus Konstanz (MTK) GmbH und des Treffpunkts Konstanz ist die Erleichterung hierüber anzumerken. „Vor zwei Wochen haben wir das Okay bekommen“, sagte bei einem Pressegespräch MTK-Mitarbeiter Dennis Adelmann, der sich mit seinen Kollegen sofort an die Organisation machte.
„Es war sehr kurzfristig, wirklich knackig“, stellt MTK-Chef Eric Thiel fest und fügt mit Blick auf die Mitwirkenden an: „Wenn es darauf ankommt, ist auf die Konstanzer Verlass.“ „Eine Stadt – ein Team“, fügt Adelmann an, froh darüber, dass in dieser kurzen Zeit doch ein aus seiner Sicht ansprechendes Rahmenprogramm zusammengestellt werden konnte. Thiel, inspiriert vom herbstlichen Bio-Markt, formuliert den Schlachtruf der Akteure folgendermaßen: „Strohballen gesattelt und rein in die Kürbisse.“
Werbung für Bioprodukte
Mit 16 Ausstellern – Erzeugern und Direktvermarktern direkt aus der Region – geht der Bio-Markt auf dem Konzilvorplatz und in der Hafenstraße am Sonntag, 3. Oktober, von 13 bis 18 Uhr an den Start.
Im Gegensatz zum Verkaufssonntag konnte das Marktgeschehen trotz Pandemie im vergangenen Jahr in Kooperation mit der MTK erstmals in Konstanz stattfinden. „Er war sehr gut besucht, und von allen Teilnehmern wurde der Wunsch nach Wiederholung an mich herangetragen“, sagt Rainer Grimminger, Regionalmanager von Bio-Musterregion Bodensee. Die Besucher kamen, informierten sich über Bio-Produkte, deren Anbau und Verarbeitung, aßen, tranken und kauften ein.
Grimminger hofft, dass der Bio-Markt an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen kann. „Es gibt alles querbeet: Von Obst und Gemüse über Getränke beinahe jedweder Art bis hin zu Backwaren und warmen Mahlzeiten“, skizziert er und fügt – wohlwissend um den hohen Beliebtheitsgrad – an: „Ja, Kürbissuppe wird es auch wieder geben.“ Wesentlich: Alle Marktreibenden seien zertifiziert, erklärt Eric Thiel.
„Verkaufsoffener Sonntag ist wichtiger denn je“
Zeitgleich findet der verkaufsoffene Sonntag von 13 bis 18 Uhr statt. „Er ist wichtig“, bekräftigt Eric Thiel. In Zeiten der Pandemie und Lockdowns, die gerade in Handel und in der Gastronomie gravierende finanzielle Folgen hinterließen, sei er sogar wichtiger denn je. Eine intakte Innenstadt sei unverzichtbar, um eine Gesamtstadt am Leben zu halten.
Auch in Konstanz mussten einige Betriebe in Folge der Pandemie schließen, was allerdings nicht offenkundig ist, da sich „mehr als 30 neue Geschäfte“ angesiedelt hätten, stellt Eric Thiel fest und fügt an: „Es gibt keinen außergewöhnlichen Leerstand. Das war vor einigen Monaten noch nicht absehbar.“ Gerade die intakte Innenstadt locke zahlreiche Gäste nach Konstanz, die ihren Teil zum Fortbestand der ansässigen Betriebe beitrügen. „Wir sind auf der Insel der Glückseligen. Es gibt Städte, da steht jedes zweite Geschäft leer“, so Thiel.
Dass dieser Erfolg nicht in den Schoß falle, das weiß er. Ein Bündel an Maßnahmen sei erforderlich, um die intakte Innenstadt zu wahren; dazu zähle auch ein Verkaufssonntag. Vom Schein dürfe man sich allerdings nicht trügen lassen, denn einige Geschäftsinhaber kämpften noch immer ums Überleben, weiß Daniel Hölzle, Vorsitzender der Händlergemeinschaft Treffpunkt Konstanz. Eric Thiel bekräftigt: „Die Krise haben wir noch lange nicht überstanden; das wird sich erst im nächsten Jahr erweisen.“
Das Bündel an Maßnahmen sei keinerlei Selbstzweck, sondern diene dazu, die Stadt dauerhaft lebendig zu halten. Dazu zähle auch der Konstanzer Kiesel, sagt Daniel Hölzle. „Der Kiesel ist ein Dankeschön an die Konstanzer. Gleichzeitig unterstützen sie den Einzelhandel.“
Die Akteure stellen den 3. Oktober unter das Thema Erlebnis-Sonntag. „Für Kinder ist auf dem Augustinerplatz einiges geboten“, kündigt Dennis Adelmann an und erläutert: „Feuerwehr, Malteser und Kreisverkehrswacht sind mit ihren Fahrzeugen und Infoständen vor Ort.“ Es gebe einen Kinderfahrradparcours, eine Origami-Bastelaktion des Bodensee-Naturmuseums sowie Torwandschießen mit dem Eishockey-Club Kreuzlingen-Konstanz.
Wohlwissend, dass die wenigsten Konstanzer vermutlich jemals in allen drei mittelalterlichen Stadttürmen waren, öffnen die Turmherren die Tore. Die Narrengesellschaft Niederburg lädt von 11 bis 18 Uhr zur Besichtigung des Pulverturms ein, und Daniel Groß bietet um 14.15 und um 15 Uhr Führungen durch das historische Gemäuer.
Gratisführungen durch das Schnetztor, um das sich die Konstanzer Blätzlebuebe-Zunft kümmert, gibt es um 12, 14 und 16 Uhr, und der Rheintorturm hat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. „Die Fanfarenzüge Niederburg, Blätzlebuebe und Frichtle laufen an diesem Tag musizierend durch die Stadt“, ergänzt Dennis Adelmann, und Eric Thiel kommt noch auf die Segelregatten „Konstanzer Schlusslicht der Folkeboote“ und „Imperial-Cup der Drachen“ zu sprechen, die am ersten Oktoberwochenende unter anderem im Konstanzer Trichter ausgetragen werden.
Kostenfrei ins Museum
Kostenlose Stadtführungen werden ebenfalls geboten. Und: „Am Kultur-Kiosk in der Wessenbergstraße können Theaterfans von 13 bis 17 Uhr Theatertickets zum Sonderpreis erwerben“, so Eric Thiel. Im Rosgartenmuseum ist der Besuch am 3. Oktober kostenlos, und es gibt eine Quiz-Rallye für die ganze Familie durch die derzeitige Sonderausstellung „Idyllen zwischen Berg und See“.