Der Konstanzer Wohnungsmarkt ist wie ein schwarzes Loch. Niemand weiß so genau, was darin eigentlich passiert. Um Licht ins Dunkel zu bringen, beobachtet der SÜDKURIER seit Mitte September, welche Wohnungsanzeigen im Internet auftauchen.

Rund 270 Angebote haben wir seither ausgewertet. Die erste Erkenntnis unserer Analyse: An eine günstige Wohnung zu kommen, gleicht einem Glücksspiel.

Nur wenige Stunden online

Viele Angebote sind sogar nur wenige Stunden online. Zum Beispiel eine Wohnung in der Sankt-Gebhard-Straße in Petershausen: drei Zimmer auf 95 Quadratmeter für 800 Euro. Ein Schnäppchen für Konstanzer Verhältnisse.

Wir haben die Wohnung vier Mal abends um 20 Uhr gesehen, zuerst Mitte September, zuletzt Anfang November. Am jeweils nächsten Morgen war sie schon wieder verschwunden. Gut möglich, dass der private Vermieter vom Interesse an seiner Wohnung überfordert war.

Zusammengefasst: Wer auf den großen Immobilienplattformen eine günstige Wohnung ergattern will, muss zufällig zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein.

Mieterschutzbund: Kontakte pflegen

Der Mieterschutzbund Konstanz empfiehlt ohnehin eher die analoge Suche: „Die günstigsten Wohnungen findet man nicht über Inserate, die findet man über private Kontakte“, sagt Vorstand Winfried Kropp. Nach der Beobachtung der Experten, sind die Wohnungen auf den Online-Plattformen „zwei bis drei Euro pro Quadratmeter teurer als im Mietspiegel“.