Der „Dies“ wird deutschlandweit an vielen Universitäten begangen. An dem „akademischen Tag“ ruht die reguläre Lehrtätigkeit. Die Uni Konstanz nutzt ihn, um auf das vergangene Jahr zu blicken, Universitätsmitglieder zu ehren, und einen Einblick in Forschung und Lehre zu bieten.
Für Katharina Holzinger war es der erste Rückblick als Uni-Rektorin. Ihr Amt hat sie Anfang des Jahres angetreten. In Holzingers Rede nahmen die Corona-Pandemie und ihre Folgen breiten Raum ein. Eineinhalb Jahre lang war das Campusgelände auf dem Konstanzer Gießberg praktisch leer gefegt, die meisten Studenten saßen anstatt in den Hörsälen zuhause vor ihren Laptops.
Doch die Uni und ihre Mitarbeiter hätten diese schwierige Zeit gut gemeistert, betonte Rektorin Holzinger: „Ich bin stolz darauf, was wir alles geleistet haben.“ Die Hochschule habe bewiesen, dass sie stressresistent sei. In ihrer Rede verwies sie dazu auch auf die – mit Schulnoten gemessenen – Ergebnisse der Umfragen zur Zufriedenheit der Studenten. Die Werte hätten sich laufend verbessert: Vom Tiefpunkt im Sommersemester 2020 mit einer Note von 1,78 auf eine 1,64 für das Sommersemester 2021.
Corona stand auch im Zentrum des diesjährigen Festvortrags von Ramon Kranaster, der selbst an der Uni Konstanz studiert und promoviert hat. Gemeinsam mit seinem Doktorvater und dessen Frau, Andreas und Simone Marx, gründete er MyPols Biotec. Die Firma bietet einen PCR-Test an, der das Ergebnis über einen möglichen positiven Corona-Befund deutlich schneller und kostengünstiger liefert als der standardisierte PCR-Test.

Kranaster zeichnete in seinem Vortrag die Entwicklung des Tests durch seine Firma in Zusammenarbeit mit Forschern der Uni Konstanz, dem Labor Brunner und dem Klinikum Konstanz nach. Der Test hat nicht nur den Vorteil, dass er den Corona-Befund schneller liefert. Es ist auch kein Nasen- oder Rachenabstrich nötig. Die Proben werden über eine Gurgellösung gewonnen.
MyPols Biotec sei eine Uni-Ausgründung, betonte Rektorin Holzinger stolz. Und dort, an der Uni, kam der neue Test auch erstmals zur Anwendung, im Wintersemester 2020, um zumindest einem Teil der Hochschulmitarbeiter und Studenten – etwa für Kurse im Labor – den Zugang zum Campus zu ermöglichen. Und jetzt, zum Start ins neue Semester, trägt der Test dazu bei, dass Leben auf den Campus zurückkehrt. Denn dank 3G-Konzept und PCR-Screening können wieder Präsenzveranstaltungen stattfinden.
Doch der Dies academicus war nicht nur vom Blick auf eineinhalb Uni-Jahre unter Corona-Bedingungen geprägt. Rektorin Katharina Holzinger gedachte in ihrer Rede auch dem in diesem Jahr verstorbenen ehemaligen Rektor Horst Sund, der die Hochschule fast zwei Jahrzehnte lang geprägt hatte. Und sie hob die auch unter Pandemiebedingungen erbrachten Leistungen in Forschung und Lehre hervor, von denen unter anderem die am „Dies“ ausgezeichneten Preisträger zeugten.
Auswahl der diesjährigen Preisträger
- Dietrich H. Boesken-Preis für den besten Master-Abschluss ging an: Bennet Rosswag (Fachbereich Geschichte).
- Wissenschaftspreise der Werner und Erika Messmer-Stiftung ging an: Ariane Bertogg (Soziologie), Cristina Ruiz Agudo (Chemie), Anny Cárdenas (Biologie).
- Lehrpreis der Studenten: Dieser Preis ging an Peter Kroth (Biologie), Inigo Göttker (Chemie), Jan Behnstedt-Renn (Geschichte), Michael Grossniklaus und Johannes Fuchs (Informatik), genauso wie an Christian Picker (Rechtswissenschaft), Laura Feurle, (Literaturwissenschaft), Lothar Sebastian Krapp (Mathematik), Jacob Rosenthal (Philosophie), Gillian Kiliani (Physik), Aurélia Bardon (Politik- und Verwaltungswissenschaft), Britta Renner (Psychologie), Frank Oberzaucher (Soziologie), Stefanie Gruber (Sportwissenschaft), Regine Eckardt (Sprachwissenschaft), Ralf Brüggemann (Wirtschaftswissenschaften).