Vergangene Woche ist am Bahnhof Fürstenberg die erste von fünf sogenannten Mobilitätssäulen in Betrieb genommen worden. Die vier Meter hohen gelben Säulen sollen künftig Orte im Stadtgebiet markieren, an denen mehrere Verkehrsmittel wie Züge, Taxis, Leihfahrräder, Park-and-Ride-Angebote oder Mietautos zur Verfügung stehen. Vier weitere Säulen werden an den Bahnhöfen Petershausen und Wollmatingen sowie in der Paul-und-Gretel-Dietrich Straße im Paradies installiert.
QR-Codes führen zur Buchung des Angebots
Auf der Säule am Bahnhof Fürstenberg finden Passanten Informationen zum Seehas, zu den Fahrrad-Abstellanlagen und den Leihfahrrädern von Konrad (Konstanz und Rad) – und dazu jeweils einen QR-Code, der den Nutzer via Smartphone direkt auf die entsprechenden Buchungsportale führt. Auch Informationen zur Konstanz-App und der Idee hinter dem Projekt sind dort zu finden.
Deutlich sichtbar zeigt die Mobilitätssäule darüber hinaus die Anzahl der bereits vorbei gefahrenen Fahrräder. Die Säule samt Zähler wurde am Mittwoch aufgestellt, am Donnerstagvormittag zeigte sie bereits 700 Fahrräder an, und die Zahl steigt schnell an.
In die Bodenplatte der Säule sind zudem Wegmarkierungen und Entfernungsangaben zu den Mobilitätsangeboten in der Nähe eingelassen. Auch bei Dunkelheit sollen die Informationen gut lesbar sein, deshalb sind die Mobilitätssäulen beleuchtet. Der Strom dafür kommt entweder aus bestehenden Leitungen oder wird über ein in die Säule integriertes Solarpanel direkt vor Ort erzeugt.
Die fünf gelben Säulen sollen außerdem ein Zeichen für die Verkehrswende in Baden-Württemberg sein und zum Ziel des Landes beitragen, die CO2-Emissionen im Verkehr bis zum Jahr 2030 um 40 bis 42 Prozent zu reduzieren.
Konstanz wurde für das Projekt ausgewählt
Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn erklärte am Donnerstag bei der Vorstellung, die Mobilitätssäulen seien auch ein weiterer wichtiger Baustein, um in Konstanz bis 2035 die Klimaneutralität zu erreichen. Sie fügten sich in eine ganze Reihe von verkehrstechnischen Maßnahmen in der Stadt Konstanz – angefangen beim Masterplan Mobilität bis hin zur Smart Green City – ein.
Dazu gehöre zum einen, den Verkehr aus der Konstanzer Innenstadt zu bekommen, etwa durch weniger Auto-Stellplätze und höhere Parkgebühren. Zum anderen aber auch, ein besseres Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln zu schaffen. So sollen etwa die aktuell in Konstanz verfügbaren 26 Leih-Transporträder des Mietsystems TINK um 44 weitere ergänzt werden.
Zudem soll es in Zukunft auch am Bahnhof Fürstenberg eine Mietwagenstation geben. „Wir leben das Thema Mobilität in Konstanz“, erklärte Bürgermeister Langensteiner-Schönborn. Er freue sich, dass Konstanz als eine von vier Kommunen in Baden-Württemberg für das Pilotprojekt ausgewählt worden sei.

Finanziert vom Land Baden-Württemberg
Finanziert wurde das Pilotprojekt „Mobilitätssäulen“ vom Land Baden-Württemberg. Die ersten der gelben Riesen-Säulen wurden bereits Ende März in Schwäbisch-Gmünd, Heidelberg und Süßen aufgestellt. Mit den fünf weiteren Säulen in Konstanz stehen nun insgesamt 15 Mobilitätssäulen in Baden-Württemberg verteilt.
Damit nähere sich nun auch die im vergangenen Jahr gestartete Pilotphase des landesweiten Projekts ihrem Ende, erklärte Projektmanagerin Britta Witchow von der Klimaschutz- und Energieagentur (KEA) Baden-Württemberg.
Nun gehe es darum, die Erfahrungen mit den neuen Mobilitätssäulen auszuwerten und die Resonanz der Bürger abzuwarten. Nach einer erfolgreichen Evaluierung sollen dann womöglich weitere der gelben Informations-Säulen aufgestellt werden, einen konkreten Zeitplan dafür gibt es derzeit allerdings noch nicht.