Selten hat ein Text des SÜDKURIER für so viele Reaktionen gesorgt. Anfang Juni erschien online wie auch in der Zeitung ein Kommentar mit der Überschrift „Wie junge Menschen und ihre Kultur in Konstanz klein gehalten werden„. Zwei der Sätze daraus: „Was bleibt, ist der Eindruck, dass die kulturellen Interessen der Generation unter 30 wenig Rückhalt genießen.“ Und: „Die bittere Diagnose muss wohl lauten: Als Kultur darf in Konstanz nur gelten, was Geld in der Gesellschaft von unten nach oben und von jung nach alt verteilt.“
Das Echo war wie erwartet: Von empört bis zustimmend – Konstanz hat ein Diskussionsthema, bei dem es um richtig viel geht: Um 20 Millionen Euro pro Jahr, die die Stadt aus Steuermitteln in Kultur investiert, und die Frage, wer davon eigentlich wie viel abbekommt. Aus dieser Debatte soll nun etwas wachsen, und deshalb lädt der SÜDKURIER am Montag, 3. Juli, zu einem Abend ein unter dem Thema: „Wie geht eine gerechte Kulturpolitik für Konstanz und die Konstanzer?“
Dabei diskutieren ausgewiesene Fachleute: Michael Auer, Musikpädagoge und langjähriger Leiter der Konstanzer Kammerchors, Karin Becker, Intendantin des Theaters Konstanz, Xhavit Hyseni, Konzert- und Festivalveranstalter unter anderem mit der Konstanzer Firma mit Kokon Entertainment, und Andreas Osner, Kulturbürgermeister der Stadt Konstanz. Die Moderation übernimmt Jörg-Peter Rau.




Der Abend soll einen Weg aufzeigen, wie eine Konstanzer Kulturpolitik und -förderung aussehen könnte, die vielen Interessen, Geschmäckern und Kunstformen gerecht wird und Menschen möglichst aller Altersgruppen und Bildungshintergründe einbezieht. Zugleich soll er aber auch den Mut aufbringen, das Bestehende zu hinterfragen und mögliche Fehlentwicklungen anzusprechen.
Beginn der auf etwa zwei Stunden angelegten Debatte ist am Montag, 3. Juli, pünktlich um 18 Uhr im Speichersaal des Konstanzer Konzils. Der Eintritt ist frei, es ist keine Voranmeldung erforderlich. Willkommen sind Kulturschaffende ebenso wie Nutzerinnen und Nutzer des Kulturangebots sowie insbesondere auch Menschen, die das derzeitige Konstanzer Kulturleben überhaupt nicht anspricht.