Seit einiger Zeit hat Oliver Lohrer-Kohnke noch mehr zu tun als sonst. Der Pächter des Kiosks am Bodanplatz verkauft in diesen Tagen nicht nur den SÜDKURIER, Süßes und andere Artikel, sondern er muss vor allem Auskunft erteilen: „Seitdem das Gerüst rund um den Kiosk steht, fragen mich täglich rund 30 Kunden und Passanten, was da passiert.“

„Ich wurde gefragt, ob aus dem Kiosk ein Hochhaus werde, ob auf dem Dach ein Schwimmbad oder ein Whirlpool entstünden“, sagt ...
„Ich wurde gefragt, ob aus dem Kiosk ein Hochhaus werde, ob auf dem Dach ein Schwimmbad oder ein Whirlpool entstünden“, sagt Oliver Lohrer-Kohnke. | Bild: Eva Marie Stegmann

Die Fantasie der Menschen reiche ins Unermessliche, sagt Lohrer-Kohnke und lacht. „Ich wurde schon gefragt, ob aus dem Kiosk ein Hochhaus werde, ob auf dem Dach ein Schwimmbad oder ein Whirlpool entstünden. Sogar von einer Sauna oder einem Campingplatz war die Rede“, so der Pächter.

Doch mit dem Gebäude, das optisch dem gegenüberliegenden Geschäftshaus ähnelt und auch von demselben Hamburger Investor gebaut wurde, geschieht nichts Wildes. „Es wird einfach nur das Dach saniert, das undicht war“, erläutert der Pächter.

Wo früher eine Leiter für Reparaturarbeiten ausreichten, muss heutzutage ein ausladendes Gerüst her.
Wo früher eine Leiter für Reparaturarbeiten ausreichten, muss heutzutage ein ausladendes Gerüst her. | Bild: Hanser, Oliver

Dieses Problem habe immer wieder mal bestanden, mehrfach musste nachgebessert werden. „Wo früher noch eine Leiter reichte, um diese Arbeiten auszuführen, muss es jetzt ein riesiges Gerüst sein, aus Sicherheitsgründen“, sagt Oliver Lohrer-Kohnke mit einem Seitenhieb auf die deutsche Bürokratie.

Seine Angestellte Eva Römer freut sich, dass sie demnächst bei nasser Witterung weniger zu tun hat. „Zuletzt musste ich dann immer die Sachen von der Auslage wegräumen und sie trocken wischen“, erzählt sie. Die Verkäuferin selbst habe aber nicht im Regen gestanden.

(Archivbild) Ein Blick viele Jahre zurück: So sah der Kiosk 2009 aus, als er aufgebaut wurde. Oliver Lohrer-Kohnke freute sich auf die ...
(Archivbild) Ein Blick viele Jahre zurück: So sah der Kiosk 2009 aus, als er aufgebaut wurde. Oliver Lohrer-Kohnke freute sich auf die Eröffnung. | Bild: Oliver Hanser | SK-Archiv

Demnächst braucht sie also keinen Lappen mehr, wenn die Engel weinen. Einen Whirlpool erhalten die Kiosk-Mitarbeiter allerdings auch nicht. Dabei wäre das sicher himmlisch gewesen.