Timon König steigt aus dem Auto. Gerade hat er einen Parkplatz in der Hindenburgstraße in Petershausen gefunden. Ein Glück für ihn, findet auch seine Freundin Sophie Leenen. Sie steht mit einer schweren Kiste auf dem Arm neben dem Auto. Zu ihrer Wohnung sind es nur ein paar Meter. „Heute haben wir recht schnell einen Parkplatz gefunden“, sagt König.

Regelmäßig besuche er seine Freundin in Petershausen. Doch einen Stellplatz für seinen Wagen zu finden, sei gar nicht so einfach. „Manchmal muss ich schon länger suchen“, sagt er. Rund 15.000 Menschen wohnen in dem Konstanzer Stadtteil. Laut einer Datenerhebung der Stadt besitzen über 5000 Anwohner ein Auto.

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Anwohner aus dem Paradies parken in Petershausen

Aber nicht jeder von ihnen hat einen Tiefgaragenstellplatz. Viele suchen einen Parkplatz am Straßenrand. Und das kann dauern. Auch, weil Anwohner aus dem Paradies ab und an mal ihren Wagen in dem Nachbarstadtteil abstellen. Denn vor ihrer Haustüre finden sie oft keinen Parkplatz.

Der Grund: Es gibt deutlich mehr Anwohnerparkausweise und Autos als Parkplätze in den linksrheinischen Stadtteilen. Und zum Ärgernis vieler Anwohner: Es werden rund 500 Parkplätze abgeschafft.

Auch in der Bruder-Klaus-Straße können Anwohner in den Parkbuchten und am Straßenrand parken.
Auch in der Bruder-Klaus-Straße können Anwohner in den Parkbuchten und am Straßenrand parken. | Bild: Oliver Hanser

In Petershausen sind die öffentlichen Parkplätze aktuell noch kostenlos. Das wird wohl kein Dauerzustand bleiben. Denn wie schon in den linksrheinischen Gebieten könnte im rechtsrheinisch gelegenen Petershausen das kostenpflichtige Anwohnerparken eingeführt werden.

Dann müssten die Autobesitzer, die keinen Tiefgaragenstellplatz haben, einen Parkausweis beantragen. Kostenpunkt: 150 Euro für zwölf Monate. So teuer sind die Anwohnerparkausweise auch in den anderen Stadtteilen von Konstanz.

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Im Dezember 2022 hat der Technik und Umweltausschuss der Stadt beschlossen, dass unter Beteiligung der Öffentlichkeit ein Bewirtschaftungskonzept ausgearbeitet wird. Eine der zu klärenden Fragen: Sollen die Parkplätze in Petershausen weiterhin gratis sein? Die Öffentlichkeitsbeteiligung sei für das erste Quartal vorgesehen, schreibt Benedikt Brüne, Pressesprecher der Stadt auf SÜDKURIER-Anfrage.

Gemeinderat will noch dieses Jahr eine Entscheidung fällen

Bis dahin sei aber noch nichts entscheiden, beteuert Brüne. Ob das Anwohnerparken in Petershausen kommt, darüber werde der Gemeinderat aber wohl noch vor der Sommerpause entscheiden, sagt der Pressesprecher. Das Ergebnis ist bisher noch ungewiss. Eine gute Nachricht gibt es aber: Auch wenn ein kostenpflichtiges Parken kommen sollte, Stellplätze sollen nicht wegfallen.

Droht vielleicht anderen Stadtteilen auch das kostenpflichtige Anwohnerparken? „Die Einführung von Bewohnerparken ist an detaillierte Voraussetzungen geknüpft. Die Erfahrung zeigt, dass diese nur in einigen Bereichen der Stadt erfüllt werden können und der Nachweis aufwendig ist“, erklärt Brüne.

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Er fügt hinzu, dass die Verwaltung prüfe, „mit welchen Instrumenten der Parkraumbewirtschaftung sich ebenfalls eine ausgewogene Berücksichtigung der Interessen von Bewohnern und Besuchern erreichen lässt“. Das soll bedeuten: Das Anwohnerparken könnte auch noch in weiteren Stadtteilen folgen – muss es aber nicht unbedingt.