In den vergangenen zwölf Monaten gab es 1321 Einsätze, bei denen 327 Personen von der Feuerwehr gerettet wurden, schreibt Fabian Daltoe, Sprecher der Feuerwehr Konstanz (Stand: 22. Dezember) Davon handelte es sich um 394 Brandeinsätze, die Gebäude-, Fahrzeug-, Kleinbrände einschließen.
Die Feuerwehr Konstanz wurde zu 612 technischen Hilfeleistungen gerufen, darunter waren Verkehrsunfälle, Flugunfälle, Personenrettungen und Türnotöffnungen für den Rettungsdienst. Acht Prozent der Einsätze umfassen beispielsweise Tierrettungen, First Responder Einsätze und Amtshilfen.
Als First Responder werden Einsätze zur Unterstützung des Rettungsdienstes bezeichnet. Unter Amtshilfe versteht man, wenn andere Behörden wie die Polizei die Feuerwehr zur Hilfe rufen.
Die Kräfte der hauptamtlichen Wache rücken mit Löschfahrzeug, Drehleiter oder dem Rüstwagen aus, da es auf diesen Fahrzeugen eine erweiterte Erste-Hilfe-Ausstattung gibt. Alle hauptamtlichen Feuerwehrleute haben zudem eine Qualifikation als Rettungssanitäter und überbrücken damit die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
Fabian Daltoe nennt 203 Fehlalarme bis 22. Dezember. Die Gründe dafür seien vielfältig. Zum Teil seien technische Fehler verantwortlich, hinzu kam die fahrlässige Auslösung von Brandmeldeanlagen und Notrufe, die sich im Nachhinein als unnötig erwiesen.
Einsätze auf dem Flugplatz, im Pflegeheim und auf dem Schnetztor
Etliche Einsätze im Jahr 2022 waren spektakulär und erforderten hohe fachliche Kompetenz und das Können der Feuerwehrleute. Hier sind nur vier Beispiele der über 1300 Einsätze, die in den vergangenen Monaten zu bewätligen waren.
Flugzeugabsturz am 27. März: Ein einmotoriges Kleinflugzeug stürzte am Nachmittag im Naturschutzgebiet Göldern ab, es war mit zwei Personen besetzt. Die Feuerwehrkräfte mussten zunächst mit hydraulischem Gerät die beiden im Wrack eingeschlossenen Personen befreien.
Die Bergung der Verletzten erwies sich als schwierig, da eine Person mit einer Trage bis an die B33 gebracht werden musste, die zweite wurde von einem Hubschrauber ins Klinikum gebracht. Wegen des ausgelaufenen Kerosins bestand Brandgefahr, die Feuerwehr löschte mit Wasser, Pulver und Schaum.

Brand in Seniorenanlage am 9. April: Am Einsatz beim Brand einer Seniorenwohnanlage in der Hardtstraße in Wollmatingen waren 45 Feuerwehrleute, zudem etliche Rettungskräfte und Polizisten beteiligt. Zunächst wurden acht im brennenden Gebäude eingeschlossene Personen gemeldet, tatsächlich seien es dann zehn gewesen.
Fünf Personen wurden über den Haupteingang hinausbegleitet, weitere fünf über eine Drehleiter gerettet. Das Feuer war in einer Sauna im Keller ausgebrochen, wie die Polizei bestätigte. Die Brandursache blieb zunächst unklar.

Flugunfall am 28. April: Am Nachmittag des 28. Aprils überschlug sich ein Sportflugzeug auf der Landebahn des Konstanzer Flugplatzes. Die Insassen des Flugzeugs wurden nur leicht verletzt und konnten durch Ersthelfer gerettet werden. Die Feuerwehr Konstanz sicherte die Unfallstelle, stoppte das auslaufende Benzin und klemmte die Batterie des Flugzeugs ab.

Sicherung der Schnetztor-Glocke am 7. Dezember: Eine etwa 500 Kilogramm schwere Glocke bricht am Abend des 7. Dezember aus ihrer Aufhängung heraus und landet 40 Zentimeter darunter auf einer Holzkonstruktion. Passanten meldeten der Polizei, dass eine Glocke im Dachbereich des Schnetztors herabzustürzen drohe.
Die Bodanstraße wurde zwischen dem Lokal Klimperkasten und der Laube gesperrt, um Passanten vor einem möglichen Absturz der Glocke zu schützen. Feuerwehrleute näherten sich dem Schnetztorturm mit der Drehleiter und sicherten die Glocke mit starken Spanngurten. Der Einsatz dauerte etwa vier Stunden, wie Sprecher Fabian Daltoe berichtet.