Fahrraddiebstahl ist kein Kavaliersdelikt. Es droht mindestens eine Geldstrafe, wenn nicht sogar eine Freiheitsstrafe. Da die Täter nur sehr selten gefasst werden, ist es wichtig, sein Rad sicher abzuschließen.
Wie viele Fahrräder wurden in den letzten Jahren gestohlen?
Katrin Rosenthal, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, hat dem SÜDKURIER alle Daten rund um Fahrraddiebstähle in Konstanz bereitgestellt: In den letzten fünf Jahren wurden in der Stadt Konstanz knapp 2.500 Fahrräder bei der Polizei als gestohlen gemeldet.
Im Erfassungszeitraum von 2017 bis 2021 wurden die meisten Fahrraddiebstähle im Jahr 2017 begangen; die Polizei Konstanz erfasste 639 Fälle. Die wenigsten gab es im Jahr 2021 mit 430 gestohlenen Fahrrädern; der verursachte Schaden lag bei 339.168 Euro. Im Landkreis Konstanz waren es 777 Diebstähle mit einer Gesamtschadenssumme 604.375 Euro.
Der durch die Diebe entstandene Schaden war in der Konzilstadt im Jahr 2020 mit knapp 428.000 Euro am höchsten; so auch im Landkreis mit 828.796 Euro. Im Kalenderjahr 2018 gab es in Konstanz 44 Tatverdächtige. In den anderen Jahren 2017 sowie von 2019 bis 2021 wurden weniger Personen bei einem Fahrraddiebstahl erwischt: lediglich zwischen 16 und 35.
Die meisten Fahrraddiebstähle im Landkreis Konstanz wurden im Jahr 2019 begangen. 1028 Anzeigen gingen bei der Polizei ein. Allerdings sind es nur 14 mehr im Vergleich zum Jahr 2017. In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2017 ebenfalls die meisten Fahrraddiebstähle (rund 29.000) erfasst. Im Jahr 2020 waren es noch knapp 20.000. Das steht im aktuellen Sicherheitsbericht des Landeskriminalamts, in einer Statistik, die den Zeitraum von 2017 bis 2020 erfasst hat.
Die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz erklärt darüber hinaus: „Die meisten Fahrräder werden dort gestohlen, wo viele Menschen leben und damit viele Fahrräder vorhanden sind. Weniger Fahrraddiebstähle werden daher in den Vororten Wallhausen, Dettingen, Litzelstetten und den geringer besiedelten Stadtteilen begangen.“ Sie führt aus, dass es nicht möglich sei, den leichten Rückgang der Fahrraddiebstähle seit 2017 auf die Corona-Pandemie und Maßnahmen, wie eine Ausgangssperre oder den Lockdown, zu beziehen.
Wie sollten Fahrräder abgesichert werden?
Den besten Schutz ermöglichen laut der Webseite der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes robuste Schlösser. Generell gelte: Umso teurer und leichter ein Fahrrad, desto teurer und schwerer sollte das Schloss sein.

Dünne Ketten-, Bügel- oder Kabelschlösser sollten vermieden werden. Stattdessen eigneten sich stabile Ketten-, Bügel- oder Faltschlösser. Beim Kauf sollte auf die Qualität und Zertifizierung des Schlosses geachtet werden. Die VdS Schadenverhütung gibt Auskunft über VdS- getestete und zertifizierte Schlösser. Informationen dazu finden sich auch auf der Webseite des Deutschen Fahrrad-Clubs und bei der Stiftung Warentest.
Räder sollten immer mit dem Fahrradrahmen an einem verankerten Gegenstand, wie einem Fahrradständer, angeschlossen werden. Außerdem erklärt die Polizeiliche Kriminalprävention: Je weiter entfernt vom Boden das Schloss angebracht wird, desto schwerer ist es für Diebe das Schloss mit einem Bolzenschneider zu knacken.
Mein Fahrrad wurde gestohlen: Was jetzt?
Denjenigen, denen ein Fahrrad geklaut wird, wird empfohlen: Umgehend bei der zuständigen Polizeistelle eine Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Anschließend die Versicherung informieren, wo die Anzeige und der Kaufbeleg des Fahrrads gezeigt werden müssen. Deshalb ist es sinnvoll, den Kassenzettel beim Kauf eines neuen Velos aufzuheben.
Die Polizei prüft dann, ob das Rad unter den gefundenen Rädern in Konstanz ist. Details zum Fahrrad sind hierbei wichtig. Es ist immer gut, ein Foto vom eigenen Fahrrad zu machen, um es im Fall der Fälle besser suchen zu können. Hilfreich sind auch individuelle Kennzeichnungen oder ein Fahrradpass.